Ich stimme dir zu; Glück ist absolut subjektiv. Letztens hab ich eine Studie gelesen, nach der die glücklichsten Menschen - statistisch gesehen - in Nigeria leben.
Unser Gehirn ist in dieser Hinsicht praktisch gesehen eine Fehlkonstruktion. Je mehr wir uns an Glück gewöhnen, desto mehr benötigen wir, um unseren Glücksspiegel zu halten. Hängt ws. mit Down-Regulation von den beteiligten Rezeptoren zusammen.
Ein Mann, dem es vergleichsweise enorm gut geht (der z.B. das 100fache Gehalt eines einfachen Arbeiters hat) hat also demnach schon so einen starken Gewöhnungseffekt, dass ihm das Wissen, im Vergleich zum Durchschnitt um den Faktor 100 bessergestellt zu sein kein Glücksgefühl mehr beschert.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Zitat Letztens hab ich eine Studie gelesen, nach der die glücklichsten Menschen - statistisch gesehen - in Nigeria leben.
Ja, etwas Derartiges habe ich auch gehört. Meine Abneigung gegen Zivilisation und technischen Fortschritt gründen in dem, was du sagtest. Beide bringen dem Menschen kein Glück, wo er doch sein ganzes Leben lang nichts anderes sucht. Und ganz im Gegenteil: Sie sind Quellen des Leids. In der Steinzeit waren die Menschen glücklicher, als heute. Das getrau ich mir ohne weitere Bedenken zu sagen.
Und bevor jetzt ein Lustiger kommt, und sagt: "Dann geh halt indn Wald und fang ah neues Leben an.": Ich bin schon in dieser Spirale der Zivilisation und "verwöhnt" von dieser Masse an "Glück", das seine euphorisierende Wirkung allerdings völlig verloren hat, und es würde zumindest in den ersten Jahren nichts besser werden, müsste ich mich von diesen Selbstverständlichkeiten wieder entwöhnen. Könnt ich allerdings ein völlig neues Leben anfangen, würd ich lieber in der Steinzeit leben, als in der Gegenwart. Das is sicher.
"Die echten Schriftsteller sind Gewissenbisse der Menschheit." -Feuerbach
Zitat Könnt ich allerdings ein völlig neues Leben anfangen, würd ich lieber in der Steinzeit leben, als in der Gegenwart. Das is sicher.
Never ever könnt ich das sagen. Und ich glaube, wenn du genauer darüber nachdenkst, wirst du erkennen, dass du dort nicht glücklicher sein könntest. Die frühen Menschen wussten nichts von dem, was die Zukunft ihnen bringen würde (eh kloa). Alles was sie kannten, war vermutlich schlafen, jagen, ficken. Dazu kam bei uns die Kälte. Natürlich waren die Menschen daran angepasst. Aber ich glaube nicht, dass es einen so glücklich gemacht hat, wenn man einen Hirsch erlegt hat. Man wird höchstens froh gewesen sein, mal wieder 2-3 Tage über die Runden gekommen zu sein. Niemand konnte wissen, wie die nächsten Tage aussahen. Und selbst wenn der Steinzeitmann gern mit seinen Gschroppen in der Höhle gespielt hat und dabei glücklich war, so viel Glück erreichst du heute locker auch ^^ Und wenn du auf das Glück pfeifst, um dem Fortschritt ein Schnippchen zu schlagen, dann kannst du genauso gut zumindest ins alte Ägypten abwandern oder Griechenland- die hatten zumindest Scheisshäuser.
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.- Karl Kraus
Glück hängt stark mit der Erwartungshaltung und den Ansprüchen des Menschen zusammen. Insofern hast du das beste Argument bereits gebracht; wie leicht ist ein Mensch zufrieden zu stellen, wenn er davon ausgeht, in den nächsten Tagen sterben zu müssen? Diese Unstetigkeit im Leben ist in jener Situation nichts Schreckliches mehr, weil sie allgegenwärtig ist. Und jede Kleinigkeit sorgt für Freude, und jeder Erfolg ist eine Erfüllung im Leben. Man trachtet nicht nach dem unerreichbar Großen, sondern lebt seinen niedrigen Trieben gemäß und genießt das in vollen Zügen. So, wie die Tiere. Der Mensch ist nichts anderes als ein Tier, und seine Versuche, nach dem Großen, oder Unendlichen zu streben, scheitern (wie wir alle sehen können) deswegen, weil er zu sehr von seinen animalischen Trieben dominiert wird, und in diesem Zwischenstadium nicht glücklich sein kann. Jetzt möcht ich aber nicht mehr weiterschreiben, weil ich einen derartigen Text schonmal verfasst hab. Ich zitier ihn hier:
Zitat Der Mensch hatte schon früh damit begonnen, sich durch seine Lebensweise von der Tierwelt abzugrenzen. Der Grund dafür war seine Intelligenz. So wurde das Menschenleben durch die Geschichte hindurch immer schneller, immer zweckmäßiger. Heutzutage läuft der Mensch, hetzt durch sein Leben, mit einer kleinen tickenden Uhr am Handgelenk und einem Kalender aufm Handy, die ihm diktieren, wann er was zu tun hat. Kein Tier lässt sich sein Glück von völlig wertlosem Geldpapier suggerieren oder kennt einen Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit. Tiere kennen nur das Leben. Der Mensch aber vegetiert und leidet im Zwielicht, im Widerspruch zu seinen animalischen Trieben, im Zwist mit seiner Intelligenz, irgendwo zwischen Tier und Gottheit, und hat doch noch immer nicht begriffen, wie sehr er sein Ziel verfehlte. Dass der Zweck all seiner Handlungen eben Glück, und nicht göttliche Bequemlichkeit sein muss. Dass er zuviel Tier ist, um alles immer nur schneller, besser, einfacher, eben maximaler zu machen, dass sein Glück im Langsamen, Schwierigen, Schönen und Reinen liegt. Dass die Uhr und das Geld Sklaventreiber sind, Hamsterräder, die sich der Mensch zum Zwecke der Bequemlichkeit selbst erschaffen hat und die ihm kein wahres Glück bringen können. Dass seine Maschinen, die die Arbeit erledigen sollen, für die er sich zu bequem is, und für die er keine Zeit hat, die er aber doch eigentlich genießen könnte, würde er sie verrichten, durch ihr ständig Bestes, ewig Schnellstes die Welt zugrunde richten, hat er nicht begriffen. Und jeder muss mitmachen, keiner kann wegsehen, solang er in der Gesellschaft leben will, die ihrer Superiorität niemals gewachsen war und dadurch so schnell vom Antlitz dieser Welt verschwinden wird, wie sie hier "gelebt" hat.
Nja, das mag ich halt ned an der Zivilisation.
Du liefst zu rasch. Jetzt erst, wo du müde bist, holt dein Glück dich ein. -Nietzsche
Der Industriemensch leidet an einer Depression, und das wird sich nie ändern, weil er nicht Tier sein darf.
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Zitat Künftig darf eine Prüfung nur noch einmal statt bisher dreimal wiederholt werden.
Das ist doch der größte Witz, den ich jemals gehört habe?!
Ich sag mal so; die Anzahl an Studenten, die die Chemie-Prüfung in Pharmazie innerhalb von 2 Antritten schaffen beträgt vielleicht 40-50% - und alle anderen werden einfach rausgeschmissen, direkt am Anfang? Das kann doch nicht euer ernst sein!
Ich glaube zwar, dass mich diese Regelung nicht betrifft, weil es (hoffentlich?) nur Studenten betrifft, die ab nächsten WiSe einsteigen, aber trotzdem ... Österreich hat so wenige Akademiker - und die Zahl wird künstlich immer weiter runtergeschraubt.
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Österreich hat eh schon so wenige Akademiker ... aber anstatt was dagegen zu tun, wird dieser Trend noch UNTERSTÜTZT?
Und ohne populistisch sein zu wollen; den Bauern wird das Geld in den Arsch geschoben. Mateschitz bekommt als 3facher Milliardär trotzdem noch 5000 euro vom Staat geschenkt, weil er als Landwirt angemeldet ist.
Dieser Bauernstaat kotzt mich einfach an, ich bin so schnell raus hier wie's geht.
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Ähnlich bei uns, Prüfungen wie Analytik I schaffen nur sehr wenige beim ersten Antritt, und die Leute, die a Kommissionelle ham sind absolut keine Ausnahme...
Ich muss unbedingt AMC I und II schnellstmöglich hinter mich bringen, sonst bin ich DERB am arsch - diese prüfung schaff ich nur mit einem Hurensohnglück beim ersten mal. Ich hoff, dass ich Chemie und Bio auch noch schaff, dann bin ich eigentlich auf der Safe Side.
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Wenn man Prüfungen nur mehr einmal wiederholen darf, und man vor der Inskription bei einer Studienwahlberatung (Aus welchem Sinn und Grund? Is nur teuer.) gewesen sein muss, dann wars das wirklich mit den Mathematikern in Österreich.^^ Dieses Konzept ist in jeder Hinsicht so lächerlich, das einem die Worte fehlen. Ich würds als "elitär" bezeichnen, und ich denk nicht, dass Österreich sich das leisten kann. Hier gibts viel zu viele Flaschen, geschweige davon, dass es jedem passieren kann, zweimal zu versagen.
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Wenn da steht, dass die Unis autonom eine weitere Wiederholung erlauben können, dann hat man zumindest in Salzburg nichts zu befürchten. Hier kennt jeder Prof. die meisten seiner Studenten und ich glaube kaum, dass größere Überredungskünste notwendig wären, um nochmal antreten zu können.
Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen weiteren Schritt Richtung Elite-Zucht. Aber hauptsache jetzt alle kleinen Schweinchen gemeinsam in eine Schule stecken - nur um sie dann mit einem Arschtritt wieder auszusortieren.
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Ich find diese Studienberatungsscheiße irgendwie ziemlich sinnlos. Ich denk mir jeder (oder zumindest beinahe jeder) der ein Studium beginnt, interessiert sich zumindest ein wenig dafür und hat sich auch zuvor damit auseinandergesetzt. Keiner wird dann plötzlich sagen "Hmm, jetzt, nach der tollen Studienberatung hab ich ganz urplötzlich entdeckt, was mein wirkliches Traumstudium ist!" ?! Ich finds einfach komplett bescheuert.
I had a lot of dates but I decided to stay home and dye my eyebrows.
@ Eli: Nicht ganz .. es gibt immer noch ENORM viele Spasten, die so nach dem Enemenemu-Prinzip sagen: "Joo nee, ich studier jetzt mal BWL" oder "Ich möcht Anwalt werden, ich studier jetzt Ius".
Als sich mein Bruder an der WU immatrikulierte, gab es dort 1-2 Leute, die nicht mal wussten, dass WU für WIRTSCHAFTSuniversität steht ... WAT?
Für Leute wie dich und mich und uns hat eine solche Beratung natürlich keinen Sinn.
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Naja, da hast du vermutlich Recht, aber dass diese Beratung obligatorisch ist, find ich ehrlich gesagt eine Frechheit. Also ausgehend von meinem Freundeskreis, denk ich, dass zumindest 80-90% ziemlich genau wissen, was sie studieren wollen und der Rest macht dann sowieso oft freiwillig Studienberatung, oder geht mal ein Jahr ins Ausland etc.
Ich kenn natürlich auch einige, die einfach mal IRGENDWAS studieren, aber die meisten die ich kenne, die das so gemacht haben, waren dann entweder ziemlich glücklich mit ihrem "Zufallsstudium" oder haben ziemlich schnell das gefunden, was sie wirklich machen wollen.
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