Wie ihr es vielleicht schon mitbekommen habt, plant die Regierung eine enorme Kürzungen der Familienbeihilfe.
So soll unter Anderem für Jugendliche über 24 die Beihilfe nicht mehr ausbezahlt werden und die 13.Familienbeihilfe nur noch für 6-15 Jährige ausgeschüttet werden. Dies ist auch deshalb problematisch, da zahlreiche Ermäßigungen, wie beispielsweise Tickets im öffentlichen Verkehr, an den Bezug der Familienbeihilfe gekoppelt sind.
Die katastrophalen Einsparungen machen es für viele Jugendliche, SchülerInnen und Studierenden unmöglich, ein Studium zu beginnen oder fortzusetzen. Gerade einkommensschwache Familien werden besonders hart getroffen.
Das vermeintlich zusätzliche Unibudget von 80 Millionen muss von den Universitäten teuer erkauft werden: ab nächstem Jahr wird es eine Studieneingangsphase mit Knock-Out Prüfungen und somit Zugangsbeschränkungen für die sogenannten Massenfächern geben.
Das ist der schlimmste finanzielle Anschlag auf Studierende seit 10 Jahren.
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Wir rufen zur Demonstration auf! Donnerstag, 28.10.2010, Treffpunkt 16:00 vor der Uni Wien! Abschlusskundgebung 18:00 am Oskar Kokoschka Platz
Wir demonstrieren gegen diese unsozialen Kürzungen! Wir demonstrieren gegen Bildung als Privileg nur für Reiche! Wir demonstrieren für ausfinanzierte Hochschulen!
Um für Bachelor- und Masterabschluss durchgängig Familienbeihilfe zu erhalten, müsste nun ab 18 (Idealvoraussetzung: Geburtstag im Sommer) das Studium begonnen werden; pro Studium dürfte zusätzlich zur Mindeststudienzeit nur ein Toleranzsemester (von jeweils zwei zustehenden) in Anspruch genommen werden (oder einmal beide, einmal keines). Studierende im Doktorat können maximal zwei Semester lang Familienbeihilfe erhalten, wenn sie das Studium mit 18 Jahren begonnen haben und sowohl Bachelor- als auch Masterstudium direkt aufeinanderfolgend in Mindeststudienzeit absolviert haben.
Dies trifft nicht zu auf:
AbsolventInnen einer BHS; -Studierende, die Zivil- oder Präsenzdienst abgeleistet haben (außer es wird hier die Bezugsdauer auf die Vollendung des 25. Lebensjahres angehoben) bzw. ein Freiwilliges Soziales bzw. Freiwilliges ökologisches Jahr absolvierten; -Studierende, die vor Aufnahme ihres Studiums erwerbstetig waren; -Studierende, die nach Abschluss des Bachelors und Beginn des Masters Berufserfahrung sammeln und nicht unmittelbar nach Abschluss des Bachelors das Masterstudium beginnen; -Studierende, deren Studium eine hohe Mindeststudiendauer hat (z.B. Medizin); -Studierende, die ihr Studium wechseln; -Studierende, die sowohl in Bachelor- als auch Masterstudium beide zustehenden Toleranzsemester in Anspruch nehmen; -Studierende, die unverschuldet Studienzeitverz gerungen haben; -Studierende, die mehr als ein Studium betreiben und dadurch tendenziell 'langsamer' studieren.
Wir lassen uns das nicht gefallen! Es ist wichtig, dass wir ein lautes Zeichen setzen! Bitte leite diese Mail auch an Bekannte weiter.
Kämpferische Grüße Deine ÖH Uni Wien
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Ist schon klar, dass eure Eltern die Familienbeihilfe kassieren, aber die werden euch ja wohl finanziell unterstützen, oder?
Die Sache ist die, wenn ich jetzt mal meine Familie als Beispiel hernehme: Wir sind drei Kinder. Meine Eltern verdienen nicht gut. Dennoch werden wir alle drei noch lange auf ihre finazielle Unterstützung angewiesen sein, weil wir wohl alle studieren gehen werden, zumindest bei mir und meiner Schwester ist das im Grunde schon fix. Das heißt wir werden auch dann noch nicht arbeiten wenn wir über 24 Jahre alt sind, unsere Kosten werden aber sicher nicht geringer, im Gegenteil, insofern ist es schon ein ziemlich harter Schlag, zumindest für manche Familien.
Finde ich die Sparmaßnhame also unsozial? Ja. Würde ich deshalb streiken gehen? Nein, wozu? Interessiert eh keinen. Wählen tu ich die Roten und Schwarzen sowieso nicht, also brauche ich auch mein Wahlverhalten deshalb nicht ändern, aber ich werde zumindest in meinem bisherigen bestärkt.
Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind los marschiert! Friedrich Nietzsche - Morgenröthe
Kann mich Kirk in jedem seiner (nicht persönlich bezogenen) Punkte anschließen. Es mag für manche hier seltsam erscheinen, aber die Familienbeihilfe ist eben für viele Familie eine zwingend notwendig finanzielle Unterstützung.
"Wir werden in dies seltsame Dasein geworfen, das einem Traum mehr ähnelt, als wir uns eingestehen wollen, bringen dann unser Leben mit Schlafen und Essen, mit Freizeit und Arbeit zu, in einer stets ähnlichen Abfolge von Einheiten, die wir Tage nennen, lachen über Schönes und klagen über Schlimmes, werden auch bald wieder fortgerissen, sterbend im Bewusstsein, dass unsere Existenz völlig unbedeutend war, und ich kann mit Worten nicht einmal annähernd beschreiben, wie nüchtern ich dieses Schauspiel, dieses rätselhafte Sein betrachte und wie herzlich egal es mir ist."
Zitat von Kirk Dennoch werden wir alle drei noch lange auf ihre finazielle Unterstützung angewiesen sein, weil wir wohl alle studieren gehen werden, zumindest bei mir und meiner Schwester ist das im Grunde schon fix. Das heißt wir werden auch dann noch nicht arbeiten wenn wir über 24 Jahre alt sind, unsere Kosten werden aber sicher nicht geringer
du könntest ja nebenbei jobben, wenns mit der Familienbeihilfe aus is, dann liegst nicht nur deinen Eltern auf der Tasche
Hab noch keine Ahnung wie leicht sich das vereinbaren lässt. Bei vielen Studien ist es aber sicher so, speziell, wenn man noch ein zweites oder drittes hat, dass es sich sogar mehr auszahlt alle Kraft in das Studium zu investieren und es so schnell wie möglich abzuschließen. In den Sommerferien werde ich eh arbeiten, dass ist klar, aber damit komme ich kein ganzes Jahr lang aus.
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