Die Einstellung dazu ist sicher ein wichtiger Faktor. Wenn du sagst "ich probier es zumindest mal" ist das etwas suboptimal, nimms dir nicht vor, sondern sag dir, dass du es fix machst, damit hast du auch vor dir selbst weniger Ausflüchte letztendlich. Grundsätzlich wäre es für den Entzug praktisch, Gewohnheitsrauchplätze meiden zu können, aber ich nehm an, das wird für dich ned ganz so einfach. Abgesehen davon kann ich dir leider ned wirklich Tipps geben, weils für mich einfach keine Herausforderung war, weil mir es schon so auf den Sack gegangen iss, dass ich eine wirklich starke Aufhörmotivation hatte.
Zitat Grundsätzlich wäre es für den Entzug praktisch, Gewohnheitsrauchplätze meiden zu können, aber ich nehm an, das wird für dich ned ganz so einfach.
Warum? Gerade jetzt scheint das doch ideal, wo ein so großer Szenenwechsel (im sinne des beginns des Studiums) stattgefunden hat.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Zitat Naja, wie lange wird er da zuhause bleiben? die ganzen Ferien?
Ja. Hab ja auch viel zu erledigen, da ich dann Anfang Februar nach Salzburg zieh.
Daheim müsste ich nur die Balkone meiden, ansonsten gibt es keine "Gewohnheitsrauchplätze" (Auch, wenn die dafür extrem sind. Immerhin hab ich dort zwei Jahre lang täglich durchschnittlich 5-10 Mal mit einer Zigarette gestanden). Das sollte allerdings nicht sonderlich schwierig sein. Ich glaub, dass die psychische Abhängigkeit für mich das größte Problem darstellt. Nikotin bindet ja auch emotional, und es gibt sogar einzelne Zigaretten, bzw. die damit verbundenen Rauchmomente in der Vergangenheit, die ich nie vergessen werde (Die Erste is übrigens nicht darunter. An die kann ich mich seltsamerweise gar nicht mehr konkret erinnern; nur, dass ichs gut fand.). Kennt eh jeder Raucher.
Zitat Wenn du sagst "ich probier es zumindest mal" ist das etwas suboptimal, nimms dir nicht vor, sondern sag dir, dass du es fix machst, damit hast du auch vor dir selbst weniger Ausflüchte letztendlich.
Kann ich mir vorstellen, allerdings weiß ich nicht, wies werden wird. Es gibt Menschen, dies ohne Probleme schaffen, und dann jene, für die es beinahe unmöglich is. Ich muss es natürlich probiern, um das herauszufinden. Ich würde mich selbst als äußerst konsequent und willensstark bezeichnen, insofern besteht bei mir sowieso keine Gefahr, dass ich bei der kleinsten Versuchung schon einknick.
"Wir werden in dies seltsame Dasein geworfen, das einem Traum mehr ähnelt, als wir uns eingestehen wollen, bringen dann unser Leben mit Schlafen und Essen, mit Freizeit und Arbeit zu, in einer stets ähnlichen Abfolge von Einheiten, die wir Tage nennen, lachen über Schönes und klagen über Schlimmes, werden auch bald wieder fortgerissen, sterbend im Bewusstsein, dass unsere Existenz völlig unbedeutend war, und ich kann mit Worten nicht einmal annähernd beschreiben, wie nüchtern ich dieses Schauspiel, dieses rätselhafte Sein betrachte und wie herzlich egal es mir ist."
Als ich den Beitrag gelesen hab, hatte ich seltsamerweise ein richtig "befriedigendes" Gefühl. Irgendwie musste ich an Grays Argumente zu Beginn des Threads denken, die ja auch von dir unterstützt wurden und dachte mir so in der Art "haha... win!"^^ Ich hab kein Problem mit Rauchern, aber ich unterstütze es sehr wenn jemand die Absicht hat das Rauchen aufzugeben. Wünsch dir jedenfalls viel Erfolg.
Kleiner Tipp: Letztes Jahr hat ein Freund ebenfalls versucht das Rauchen aufzugeben. Begonnen hat er zur Fastenzeit, zuvor hat er noch 3 Packerl täglich geraucht um seinen Vorrat wegzurauchen. Gut 2 monate später hatte er jedenfalls einen Rückfall weil "als Test" eine Zigarette von einem Freund annahm. Er meint wenn er die nicht probiert hätte, wäre er nicht mehr auf Idee gekommen sich eine anzustecken.
Zitat Irgendwie musste ich an Grays Argumente zu Beginn des Threads denken, die ja auch von dir unterstützt wurden und dachte mir so in der Art "haha... win!"^^
Ich unterstütze diese Argumente nach wie vor und sehe das Rauchen ebenso wenig nun als etwas rein Negatives an. Diese Argumente sind, ums härter auszudrücken, eigentlich Fakten. Das sind nunmal die Dinge, die Raucher am Rauchen lieben. Jedes davon gilt auch jetzt noch für mich. Was sich geändert hat, ist meine persönliche Einstellung.
Zitat Wünsch dir jedenfalls viel Erfolg.
Danke.
Im Übrigen bin ich mir sicher, dass ich, sobald ich die akute Phase überwunden habe, nie wieder eine Zigarette anrühre. Ich stell es mir dann auch nicht besonders schwierig vor, dieses Vorhaben durchzuziehen.
"Wir werden in dies seltsame Dasein geworfen, das einem Traum mehr ähnelt, als wir uns eingestehen wollen, bringen dann unser Leben mit Schlafen und Essen, mit Freizeit und Arbeit zu, in einer stets ähnlichen Abfolge von Einheiten, die wir Tage nennen, lachen über Schönes und klagen über Schlimmes, werden auch bald wieder fortgerissen, sterbend im Bewusstsein, dass unsere Existenz völlig unbedeutend war, und ich kann mit Worten nicht einmal annähernd beschreiben, wie nüchtern ich dieses Schauspiel, dieses rätselhafte Sein betrachte und wie herzlich egal es mir ist."
Okay, ich will dich mal rein pharmakologisch informieren.
Nikotinsucht ist auf dem gleichen "Schwierigkeits"-Level wie Heroin- oder Kokainsucht - nur der Mechanismus ist ganz anders. Der Mechanismus, der hinter der Nikotinsucht steckt ist wirklich unglaublich, unglaublich fies.
Normalerweise funktionieren Drogen (und Sucht), indem sie das "Belohnungszentrum" (besser: Motivationszentrum - Substantia Nigra) überbrücken und Dopamin ausstoßen. Diese subjektiv als "Glücksgefühl" wahrgenommene Ausschüttung ist per Knopfdruck verfügbar und viel stärker und länger andauernd als das normale Glück, das wir täglich erleben (mehrere Stunden nämlich). Die Sucht stellt sich mit der Toleranz ein; die Rezeptoren reagieren auf den Überschuss von Dopamin durch "Down"-Regulation, soll heißen sie werden weniger, dadurch weniger Response. Heißt im Klartext: Alltäglich "glücklich" machende Dinge machen im Schnitt weniger glücklich und nur durch Wiederanwendung der Droge kann der Effekt des Glücks reproduziert werden. Natürlich spielen auch andere, viel kompliziertere Faktoren eine Rolle, aber das isses mal in da nutshell.
Bei Nikotin ist das GANZ anders. Die Dopaminausschüttung ist minimal - zwar kann man in bestimmten Situationen einen schönen, angenehmen "Dopaminflash" erleben, aber die meiste Zeit nimmt man die Dopaminspritze nur eher unterschwellig wahr. Das Problem ist der zweite, hauptsächlich beteiligte Neurotransmitter: Acetylcholin. Man weiß heute, dass Acetylcholin eine extrem wichtige Rolle in Erinnerungs/Assoziations/Gedächtniskomplexen spielt. Und jetzt überleg mal, was wohl passieren wird, wenn du eine Cigarette rauchst ...
... richtig, es wird gespeichert. Immer und immer wieder. Immer und immer genauer. Wie wenn du ein und dasselbe Wort eine Milliarde mal mit einem Nagel auf eine Betonplatte ritzt; anfangs unmerklich, aber später kaum wegzubekommen. Diese Fülle an Assoziationen macht die Nikotinsucht so hinterfotzig - man "lernt" die Sucht Schritt für Schritt. Die Orte, den Geschmack, den Geruch, die Farbe, alles - auch die Bewegung. Es ist zum Beispiel nachgewiesen, dass allein die Cigaretten-Bewegung (unabhängig, ob eine Cigarette involviert ist oder nicht), zu kleinen Dopaminausschüttungen bei schwer Nikotinabhängigen führen kann. Deshalb ist die psychische Abhängigkeit bei Nikotin in Relation zur (schwachen) körperlichen Abhängigkeit geradezu astronomisch überproportional.
Ob und wie du diese Information verwenden kann weiß ich nicht, aber Es heißt ja: Kenne deinen Feind, bevor du angreifst. Oder so.
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Danke dafür. Vieles war mir schon bekannt, die Metapher mit der Betonplatte gefällt mir aber super.
Zitat Es heißt ja: Kenne deinen Feind, bevor du angreifst.
Ich machs einfach, das is meine Taktik. Bis jetzt isses mir noch nie sonderlich schwer gefallen, gewisse Dinge zu tun, die ich absolut nicht tun wollte. Nun geht es aber darum, etwas, das ich sehr gern machen würde, einfach zu unterlassen. Is mal was anderes.
"Wir werden in dies seltsame Dasein geworfen, das einem Traum mehr ähnelt, als wir uns eingestehen wollen, bringen dann unser Leben mit Schlafen und Essen, mit Freizeit und Arbeit zu, in einer stets ähnlichen Abfolge von Einheiten, die wir Tage nennen, lachen über Schönes und klagen über Schlimmes, werden auch bald wieder fortgerissen, sterbend im Bewusstsein, dass unsere Existenz völlig unbedeutend war, und ich kann mit Worten nicht einmal annähernd beschreiben, wie nüchtern ich dieses Schauspiel, dieses rätselhafte Sein betrachte und wie herzlich egal es mir ist."
Weil er im wesentlichen eigentlich nur sagt, dass Nikotin im Gegensatz zu anderen Suchtmitteln EXTREM gschissen zu bezwingen ist, und keinen wirklichen Lösungsansatz bietet, ergo eher demotiviert denn sonst was.
Er sagt vor allem, warum Nikotin schwer zu bezwingen ist im Unterschied zu anderen Sachen.
Wenn man das weiß, weiß man auch, welche Probleme beim Aufhören bestimmt auftreten werden und sich psychisch darauf vorbereiten/Lösungsstrategien suchen.
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