Gut, ich mach mich einfach mal drüber her und streich alles an, was ich ändern würde...
Zitat (…), denn Leben bedeutet Leiden, keine andere Gegebenheit durchzieht unser gesamtes Dasein in einer vergleichbaren Kontinuität und mit einer derart konsequenten Beschaffenheit. Jede gesetzte Handlung eines Lebewesens zielt auf die Befriedigung eines Bedürfnisses ab - hierbei handelt es sich um lebensnotwendiges Streben, wie beispielsweise die Versorgung des Organismus mit Nahrung und Flüssigkeiten, die Ausscheidung der Abbauprodukte, der Schlaf, ja selbst unsere Atmung, im selben Maße wie um Selbstverwirklichung in jedem vorstellbaren Sinne, sei es der Drang nach sozialer Interaktion oder die Beschäftigung und Arbeit mit dem Zweck, persönliches Interesse auszuleben. Betrachte man nun den ewigen Kreislauf der Stillung eines beschriebenen Bedürfnisses und der stetigen Reduktion der Befriedigung, die man durch dieses orgastische Erlebnis der absoluten Lust an der Stillung empfunden hat. Der zweite Prozess bedeutet eine exponentielle Steigerung des subjektiv empfundenen Leids, denn das Lebewesen wird umso mehr leiden, je länger es der erneuten Stillung des Bedürfnisses entzogen wird, diesem orgastischen Reiz der Freude und des Glücks. Da unsere gesamte Existenz von den Wünschen, Begierden und eben zuletzt von unseren Bedürfnissen bestimmt wird, lässt sich überzeugend sagen: Unser Leben wird vom Leid bestimmt, vom Schmerz dominiert. So groß die Freude an der kurzen Befriedigung auch sein mag, kann sie dennoch nicht das lange Leiden ausgleichen, das hinter ihr liegt und auch danach wieder folgen wird. Dennoch ist genau dieses lüsterne Gefühl so sehr von der davorliegenden Leidperiode abhängig. Die Intensität der Freude hängt davon ab, drastischer noch: Ohne Leid würde es Glück nich
Btw, wofür brauchst du das eigentlich...? O.o Gut, die zwei roten Sachen sind einfach Kleinigkeiten, die ich halt nach persönlicher Vorliebe eher so schreiben würde, ist halt Geschmacksache. Und bei dem orangen gefällt mir die Formulierung nicht ganz, irgendwie ist das ein bisschen seltsam, aber auf die schnelle hab ich auch keine "Lösung" parat. Abgesehen davon: Nett. Auch wenn mir der Hintergrund fehlt.
Rot? Orange? Fuck it, ich hab ne Rot-Grün-Sehschwäche.^^ Seit ich das hier rein gestellt hab, hab ich den Text schon überarbeitet. Die von dir markierten Stellen werd ich mir auch nochma ansehen.
Zitat Abgesehen davon: Nett. Auch wenn mir der Hintergrund fehlt.
Is Teil von meinem philosophischen Roman, an dem ich schon seit Monaten bastle. Hab bald 10000 Wörter, da isses klar, dass dir der Hintergrund fehlt.^^
Danke fürs Feedback.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Ich wär schon froh, wenn ich das selbst wissen würde, also hör auf herumzumeckern... ;) Aber sie fangen praktisch jetzt an und es sind wohl so ca. 3 Wochen. Hilft dir das?
So, um hier wieder mal etwas frischen Wind reinzubringen und unsere Lektoren beschäftigt zu halten...
Habe vor kurzem wieder mal eine kleine Geschichte verfasst, die auf einem Traum aufbaut, den ich mal hatte... Die Handlung stimmt zwar nicht genau überein (die weiß ich auch gar nicht mehr so genau) aber die Stimmung war recht interessant, und die habe ich darin zu verpacken versucht...
Lebenslicht
Leise schlich ich durch die dunklen Gassen, umsäumt von grauen, groben Steinbauten, grau wirkten auch die Pflanzen, die sich an deren Wände krallten, grau wie selbst das Licht hier zu sein schien. Doch war dies nicht wichtig. Ich war gerade aus dem finsteren Labyrinth meiner Träume entwichen. Finster, feucht, furchteinflößend, die engen Wände hatten mir beinahe den Atem geraubt. Die völlige Stille diese Gänge, diese absolute Einsamkeit und Trostlosigkeit waren wie ein langsam und ganz sanft wirkendes Gift, das den Willen nicht brach, sondern sachte, ja beinahe liebevoll ganz allmählich einschläferte und schließlich erstickte. Kaum hatte man diese Gänge betreten hegte man keinen Zweifel mehr, dass dort kein lebendes Wesen existieren konnte, doch hatte ich immer und immer wieder einen Fuß vor den anderen gesetzt, ich kannte mein Ziel, es ließ mich nicht aufgeben. Nun war ich der so sanft tötenden Schwärze endlich entkommen, den Lohn fest umklammernd streifte ich zwischen den Steinbauten umher, glücklich. Doch schien mir das Leuchten meines Lohnes hier, in diesem grauen Licht, nicht mehr annähernd so stark, so intensiv, so wunderschön und majestätisch zu sein wie in der Finsternis zwischen den erdrückenden Steinwänden, mehr noch, es schien noch vor meinen Augen an Kraft zu verlieren, dieser goldene Glanz, der es als das Richtige ausgewiesen hatte, verfloss mehr und mehr, floh meinen Lebenstraum. Ungläubig starrte ich ihn an, während sich in mir langsam eine Erkenntnis durchsetzte: Was auch immer dieses Ding in meiner Hand sein mochte, unmöglich konnte es das sein, wofür ich es gehalten hatte, wonach ich lange gesucht und mich noch länger gesehnt hatte, ohne auch nur von dessen Existenz zu ahnen. Immer schneller verlor sich der Glanz, bis der Gegenstand in meiner Hand genauso grau und unscheinbar geworden war wie auch alles andere um mich herum. Mit einem vagen Gefühl der Leere und der Enttäuschung ließ ich es endlich fallen, mit einem leisen Klirren fiel es zu Boden, doch das beachtete ich schon nicht mehr, ich hatte mich bereits umgewandt um den kalten und grauen Weg zurückzugehen, den ich eben entlanggekommen war – zurück in das Labyrinth meiner Träume, dieser kalten, harten und lebensfeindlichen Welt, zurück in das schleichende Gift der Verzweiflung und der Mutlosigkeit, das Erreichen meines Ziels würde all dies vergessen machen. So kehrte ich zurück in die Finsternis, den Abgrund meiner Seele, in die Einsamkeit du die Entfesselung meiner Gedanken. Erneut irrte ich hilflos durch die Gänge, die grob gewobene Kleidung bald durch und durch feucht, die Glieder in der feuchten Kälte klamm geworden. Erneut ließ ich mich leiten, vom Zufall und einem schwachen Gefühl, dessen Wahrheitsgehalt ich nicht ermessen konnte. Erneut stelle ich mich den Ängsten, den Abgründen der Phantasie, dem tödlichen Raubtiergebiss meiner Gedanken, welches für mich gefährlicher sein mochte als manch anderes… Getrieben von Hoffnung und Gier zwang ich meine Füße immer abwechselnd den nächsten Schritt zu tun, immer wieder, immer weiter, es mochten Stunden oder auch Tage vergangen sein, die ich in der Dunkelheit umherirrte. Doch schließlich konnte ich eine Veränderung weit, weit voraus im Gang erkennen: Es war kein Leuchten, ich war mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt Licht war, es schien jedoch die Finsternis an Substanz zu verlieren, die Dunkelheit aufzuweichen. Nun begann ich wieder mit etwas kräftigeren Schritten auszuschreiten, bis sich schließlich vor mir eine weite Halle erhob, in dem vorherrschenden Halbdunkel konnte ich ihr gegenüberliegendes Ende nicht erkennen. Ein gutes Stück vor mir jedoch erhob sich eine mehrere Meter hohe, gewaltige Plattform, gefertigt aus demselben Stein, aus dem hier auch alles andere gehauen schien. Ich wandte mich nach links und schritt langsam an der Wand der Plattform entlang, suchend, ohne zu wissen, was. Schließlich jedoch wurde mein Suchen belohnt, als ich eine grob aus dem Stein gehauene Treppe erblickte, die auf das Plateau führte. Bedächtig stieg ich die unebenen Stufen hinauf. Vor mir erstreckte sich die Plattform, deren Boden das einzige hier zu sein schien, was eben und sauber behauen war. Als ich mich noch einmal kurz umwandte bemerkte ich überrascht, dass die Treppe verschwunden war – doch das sollte jetzt keine meiner Sorgen sein, ich war meinem Ziel zu nah, alles andere war in Anbetracht diese Tatsache unwichtig. Vor mir in der Düsternis erkannte ich ein schwaches Leuchten, direkt an seiner Quelle schien sich ein dunkler, grob menschenförmiger Umriss zu befinden… Während ich mich langsam näherte erkannte ich endlich eine Gestalt in einer dunklen Kutte, die Kapuze hochgeschlagen. Obwohl ich die Augen nicht sehen konnte, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, aus ihnen voll Spott betrachtet zu werden. Immer näher kam ich der Gestalt, die ganz offenbar mein Begehren in Händen hielt, mehr noch, wie zum Hohn es ein um's andere Mal in die Höhe warf und wieder auffing. Das unbestimmte Gefühl von Spott verstärkte sich… Als ich in einigen Metern Distanz stehen blieb und in einer fordernden Geste wortlos die Hand ausstreckte, hörte ich ein leises, tiefes Lachen. „Du willst es also immer noch… Du hast kein Bisschen gelernt. Du wirst wieder scheitern, und du wirst es niemals begreifen…“ Mit diesen Worten warf er das Licht in seiner Hand wie im Hohn von der Plattform – von Gier beseelt lief ich zum Rand und sprang bedenkenlos hinterher, wo ich die Erfüllung meiner Wünsche endlich in Händen hielt… Mit meinem neuen Schatz machte ich mich auf, zurück durch die alptraumhaften, finsteren Gänge, zurück durch das unergründliche Labyrinth, zurück in die grauen Gassen der Realität, die Ohren immer noch erfüllt von diesem kalten Lachen, während mein Lebenslicht langsam in meinen Händen verblasste…
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." -Friedrich Nietzsche