Du hast gefragt, ob Bücher etwas verändern können oder jemals konnten.
Die Antwort ist stark abhängig von der Interpretation der Frage. Ich kann sagen: "Ja, weil die Entstehung der Arten war ein Buch und hat unser Verständnis über die Welt geprägt". Oder ich kann sagen: "Nein, weil die Modalität 'BUCH' nicht essentiell für die Veränderung war. Hätte Darwin die Entstehung der Arten auf seinem Blog veröffentlicht, wäre die Funktion dieselbe, ohne, dass ein Buch dabei involviert war."
Deiner Argumentation folgend hast du uns quasi durch die Blume die Frage gestellt: "Können die Ideen von Menschen die Welt verändern?", was natürlich absurd offensichtlich ist. Denn Menschen haben sich angewöhnt, Dinge (Ideen) aufzuschreiben. Das Buch kann in diesem Zusammenhang grundsätzlich als Schritt auf der Evolutionsleiter der Informationsverarbeitung gesehen werden - von der handgeschrieben Pergamentrolle über das gedruckte Buch ins digitale Informationszeitalter.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Und wenn man das Ganze dann aus deterministischer Sicht betrachtet wird's sowieso überflüssig zu diskutieren, weil's dann genau genommen nichts gibt, das etwas "verändern" kann, auch wenn es der Auslöser für bestimmte Geschehnisse ist...
Ich meinte eher ... ich als would-be-Jurist versuche erstmal, die Frage und alle Begriffe darin zu systematisieren, um zu einer oder mehreren kohärenten, anwendbaren Antwort zu kommen.
Wolfi als Chemiker is weniger daran interessiert *warum* etwas passiert, sondern eher *wie*, Produkt-Edukt-mäßig.
Vielleicht bild ich's mir auch ein.
Wo wir grad bei Systematisieren sind ... Vielleicht sollten wir mal klären, was "Buch" überhaupt bedeutet. Ist damit die Entität des Buches in seiner materiellen Form gemeint? Also ein Haufen Stück Papier mit Druckerschwärze, die zusammengeklebt worden sind?
Oder mehr der übertragene Sinn, also eine "lange Aneinanderreihung zusammengehöriger Sätze"? Ist ein eBook dann ein Buch? Ich bin ursprünglich von der ersten Definition ausgegangen (das Buch als "Buch" - Ding aus Papier mit Seiten usw), weil die andere Interpretation etwas zu allgemein schien (siehe vorigen Post, durch die Blume mit Ideen und so). Denn dann müssten wir ja konkret definieren; gilt ein sehr langer Blogeintrag schon als Buch? Oder ein sehr dünnes Leaflet noch als Buch? Sind die von Assange geleakten Cables "Bücher"? etc... Das wär dann relativ unnötig, ich mein, wie gesagt ... dass Menschen ihre Ideen niederschreiben ist bekannt. Und was sollte die Welt sonst verändern, außer die Ideen der Menschen? (gesellschaftlich-politisch gsehen).
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Du hast Recht, das kann echt nur einen Juristen interessieren.^^ Was ich ned ganz gneiß iss, wie du auf meine Spezifikation kommst. Was ich aber gut nachvollziehen kann, ist, wie man das auf Sassa anwenden kann, und warum du sie in deiner Liste nicht angeführt hast. xD
Zitat Und wenn man das Ganze dann aus deterministischer Sicht betrachtet wird's sowieso überflüssig zu diskutieren, weil's dann genau genommen nichts gibt, das etwas "verändern" kann, auch wenn es der Auslöser für bestimmte Geschehnisse ist...
so in etwa^^
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Natürlich meinte ich Buch im Sinne von "zusammengeklebte Blätter mit Druckerschwärze drauf", immerhin geht es hier um ne Recherche im Sinne meiner Verlagsarbeit und nicht um irgendwelchen Internet Firlefanz.
Mir ist auch aufgefallen, dass jeder im Sinne seiner Interessen/seines Studiums antwortet. Na no na.
Was mich jetzt noch brennend interessiert, ist, was Gray denn von der Germanistik hält, immerhin hat er tunlichst vermieden, mich in seiner wissenschaftlichen Abhandlung über Diskursanalyse zu erwähnen.
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.- Karl Kraus