Ad Dear God: Zuerst hat das ganze auf mich sehr flach gewirkt (hängt aber wahrscheinlich mit meiner persönlichen Einstellung zusammen). Das distortete Geschrei find ich ganz geil, hat seeeehr viel von :wumpscut: (hörst du die eigentlich auch? Wenn dir X-fusion gefällt gefällt dir :wumpcsut: sicher auch, is imho noch um einiges besser, aber das ist nur meine persönliche unqualifizierte Meinung). Ich hoffe, dass die schlechte Audio-Qualität auf Youtube zurückzuführen ist, weil die ist das einzige, was den Track auf Dauer echt zum Kotzen macht.
Also, grundsätzlich würd er mich jetzt nicht besonders ansprechen (dafür hab ich derartige Musik einfach zu lange gehört^^), was aber wirklich undeniably geil ist, ist die Grundmelodie. Baut voll fett ne gruslige Spannung auf, ganz besonders am Ende des Loops, wo die verwendete kleine Septim mir die Nackenhaare aufstellt, genau hier (klick). Was jeder mit der Stelle an 2:22 hat versteh ich wiederum gar nicht, das is so typisch cheaper Trash, der sich in Tracks wie diesem immer wieder findet, so Bridge-mäßig, und den ich am liebsten rausschneiden würde weil er die Stimmung versaut.
Die Melodie rettet das gesamte Stück jetzt zwar nicht ganz, aber ich geb trotzdem 6 Punkte her, weil es mich gerade wieder voll bockt, ein bissl scheiten Harsh zu hören, der alten Zeiten willen sozusagen ;)
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Da gleicht kein Album dem andren ... einmal sind sie komplett und perfekt Industrial (also so sehr industrial, dass sogar ein Typ wie ich ned davor zurückschreckt, das Wort in den Mund zu nehmen), ein andermal klassisch EBM-mäßig, ziemlich wie Feindflug, meistens aber kann man ihre Musik als Harsh bezeichnen, zumindest die späteren Sachen fallen alle irgendwo in die Kategorie.
Zitat Boah, schon ma überlegt auf Jus umzusteigen...?^^
Also das ist ja interessant^^ Ich hab mich da ein wenig an meinen "Seminar-Arbeiten"-Stil gehalten. Jus? Ne, das und Medizin wollte meine Familie erzwingen- weshalb ich fast ein Orchideenstudium angefangen hätte (am liebsten Archäologie), aber es dann doch abgeschwächt hab zu Germ. und Ling.
So, zum Thema:
Die anfängliche Hintergrundmusik erinnert vage an die Hintergrundmusik diverser Suspense-Filme, dazu müssten aber u.a. Hitchcock Werke neu durchgesehen und analysiert werden, was an dieser Stelle nicht möglich ist. Die Männerstimme baut zusätzlich eine Spannung auf, v.a. durch das Erheben der Stimme im Laufe der Sekunden. Diese Spannung kann jedoch in weiterer Folge nicht aufrecht erhalten werden, wodurch die falsche Interpretation an erster Stelle augenscheinlich wird. Erste Assoziationen führen im Grunde zu einem elektronischeren Stück, gänzlich ohne Stimme. Das xylophonartige Läuten bei einer Art von Refrain klingt wunderbar und könnte auch sehr gut ohne Stimme funktionieren- welche ob dieses Umstandes als entbehrlich erscheint und die Musik zu stören beginnt. Bei weiterem Hören stellt sich Langweile ein und der Wunsch, die Pausetaste zu drücken. "Never brake my resitance" ist beim ersten Hören die eingängigste Zeile, was nahelegt, dass es sich hierbei um ein aufmüpfiges Thema handelt. Die Sprechstimme setzt nach einiger Zeit wieder ein und erinnert an einen Hassprediger, was die Abneigung dieser Stimme gegenüber nur erhöht.
Im Allgemeinen kristallisiert sich also die Musik als Kern des Interesses heraus und es wird versucht, die Stimme zu ignorieren.
Da jedoch bezweifelt werden muss, dass dieses Lied das Augenmerk auf die Töne legen möchte, sollen an dieser Stelle einige Punkte abgezogen werden. Weiteren Abzug gibt es für die geringe Abwechslung auf tonaler Ebene und die Unverständlichkeit des Textes, auf die die Bewerterin meist hohen Wert legt- zumindest im Falle dieser Musikrichtung.
In Anbetracht des ersten bewerteten Liedes (3/10) können auch diesem nur 3 von 10 Punkten gegeben werden.
Beste Stellen: Die wenigen Sequenzen ohne Stimme.
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.- Karl Kraus
Also bitte... ich hab zwei Buchstaben vergessen, was man locker durch die Position auf der Tastatur erklärt werden kann. Oder passiert dir das beim Schreiben auf Englisch nie?^^
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.- Karl Kraus
Der Beat (der übrigens von Paul NZA is) is sehr eingängig, typisch Hip Hop, stark rhytmisch aber minimalistisch, grundsätzlich perfekte Vorraussetzung für einen eingängigen Track. Die Melodie (die ja einerseits basiert auf diesem Glockenspiel, andererseits v.a. während der Hook auf Streicher setzt).
Lyrisch isses sehr gut gelungen, wie ich finde. Vor allem die erste Geschichte find ich gut, weil sich Sido sehr ernst mit Themen auseinandersetzt und dabei, obwohl Sex und Party vorkommt kein Anklang von dem typischen Proletengehabe zu finden ist. Die zweite Geschichte is inhaltlich ein bisschen platt, allerdings kommt da auch, musikalisch gesehen, mein Lieblingspart des Liedes vor: hier etwa Die Zusammenfassung am Ende des Liedes gefällt mir inhaltlich wie musikalisch super. Die Hookline is jez ned so mein Fall, irgendwie nervt sie mich ein bisschen an, liegt vielleicht daran, dass ned viel Abwechslung gegeben is, oder vielleicht daran, dass mich die Streicher nerven, ich weiß ned. Man muss halt sagen, dass Sido raptechnisch generell eher mittelmäßig ist (wenn man ihn jetzt allein mit anderen Aggro-Rappern wie B-Tight vergleicht, nicht zu sprechen von den "Großen"), aber er tut, was er kann, sag ich jetzt mal, und in dem Track kommts gut rüber.
Richtig geil finde ich in dem Track übrigens die "Diskrepanz" zwischen Sidos Stimme, seinen Rhymes und dem Inhalt des Textes. Det haut voll rein.
Ich geb 8 Punkte, wegen dem Flair, der Lyrik und dem Beat, ein bisschen monoton isses halt, aber wer sowas bei einem Hip Hop Track bemängelt hat ja irgendwo keinen Plan von der Materie.
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Der Track ist kein musikalisches Meisterwerk, für seine Zwecke aber sicher gelungen!
Der ruhige, simple Beat ist chillig und dezent, das heißt, er drängt sich nicht auf, was auch wichtig ist, weil es ja um den Text geht. Die Melodie, von diesem Glockenspiel, oder was das ist, wiederholt sich ja ständig und ist sehr eingängig. Abwechslung bieten nur die dezenten Sreicherbewegungen. Beide finde ich aber extrem angenehm und wohlklingend. Speziell die Violine ist sehr gelungen verwendet, weil sie den Text unauffällig untermalt und so verstärkt.
Die Lyrics sind, meiner Meinung nach, wirklich gut. Ich sehe in diesem Lied eines von Sido's textlich meist gelungendsten. Es ist sehr kritisch, dabei verurteilt es aber niemanden, sondern erzählt einfach nur, wie man, ohne viel dafür zu können, derb vom Leben gefickt werden kann, wie es eben andauernd passiert, direkt vor unserer Nase, auch wenn wir es oft nicht sehen, oder nicht sehen wollen. Die Ein-Wort-Zwischenkomentare sind wohl so ziemlich das einzige, dass in diesem Lied wohl eher humorvoll gemeint ist, man könnte es aber auch durchaus als weitere versteckte Kritik beurteilen. Diese meist belanglosen "Ahas" und "Ohs" könnte man als die Stimmen der von den Problemen wenig betroffenen Außenstehenden betrachten, die das Ganze zwar beobachten, denen es aber ziemlich am Arsch vorbei geht.
Ich mag den Track ausgesprochen gerne. In besonders traurigen Zeiten hat er mich oftmals sogar sehr berührt.
8/10
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Ich finde den Text und Beat ganz gut jedoch kann ich keine emotionalen Verbindungen zu dem Lied herstellen, so wie es bei manchen anderen Liedern der Fall ist
6/10
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Investiere in Alkohol, mehr Prozente bekommst du nirgends ...