Ich werd mich jetzt auch mal nach längerer Pause zu Wort melden. Schön, dass sich im Lyrik Faden wieder was tut. Bevor ich mich deinem Werk (Hitti) widme, poste ich noch ein paar neuere Gedichte von mir, die mir schon recht gut gefallen:
Meiner Meinung nach mein bestes bis jetzt (Ich hoffe, dass hier niemand was gegen Liebesgedichte hat...^^)
In Antwort auf:Dein wintermüdes Gähnen
Aus deinem wintermüden Gähnen Fließt wie im Frühling ein Gebirgsbach Von deinem Munde wie in Strömen hervor. Geflüstert, sanft, noch kaum wach
Tropfst’ Wörter von gar heißem Sehnen. Ich trinke sie, klar wie Kristalle, Und schmelz’ dabei die Eisestränen In deinem Frühlingswasserfalle
Mir vom Gesicht und kann im Wehen Des Windes nun dein Wort verstehen, “Ich liebe dich” tönt’s von der Ferne.
Bin ich des Winters treu' Gefährte Bist du des Frühlings Himmelsfährte- Mein Weg zur unverhofften Wärme.
Auf einer morschen Bank sitzt einsam spielend, Inmitten herbstlich grauen Weiten, Ein Mann, der die Gitarre nicht mehr fühlend, Behutsam zupft die kalten Saiten.
Denkt an der Kindheit Freuden in der Ferne, Verspieltes Treiben, Kinderlieder, An blaue Sommertage, deren Wärme Ihn nun erwecken seine Glieder.
Ein kalter Wind jedoch kommt jäh in Böen Vom fels’gen Berg herniederstürzend. Er sieht Orion nun in dunklen Höhen, Auf seinen eis’gen Throne sitzend.
Schon in der Jugend lauscht er voller Staunen, Der Winde Wörter, die im Haine, Gar Melodien singen, wie Posaunen, Von bunten Blättern, rotem Weine.
Bald ziehen dunkelgraue Nebelschwaden Und Wolken, wie ein flach Gewinde, Vom Fluss herauf auf den verwachsnen Pfaden, Getrieben von dem eis’gen Winde.
Umringt von Fichten, Tannen, Herbsteswiesen, Fernab dem Ruf der Nachtigallen, Spielt er sein Lied, dem Dorfe abgewiesen, Dem Saitenspiele längst verfallen.
Erzürnt sitzt er nunmehr seit vielen Jahren, Erstarrt das Blut in seinen Venen, Das kläglich’ Schicksal, das ihm widerfahren ihm hinterlässt gar stille Tränen. (...)
Der Wind wird rosa, Es färbt sich blau, Das Bild zerbricht
Wie sinnfrei ist’s… Der traur’ge Spielmann Gar dümmlich, Phantasie,
In Antwort auf:Wo Kinder Immortellenblüten kranzen, um tristes Grau mit Farben zu verdrängen, die Nebelschwaden überm Dorfe hängen, und Wind und Eis vereint im Reigen tanzen,
-die rauen Blüten längst verwelkter Pflanzen, zum Kranz gebunden an den Türen hängen, -wo draußen Schnee und Regen Felder sprengen und Tannen schwanken wie erhob’ne Lanzen,
-fernab von Gassen und geschwärzten Mauern, wo Mensch und Tier der Stadt sich unterwerfen -dort liegt mein fernes, wehmutvolles Trauern,
-Bei braunen Weiden, schneebedeckten Lärchen... da nächtlings keine rost’gen Wolken lauern, und Menschen mondwärts keine Schatten werfen.
@Hitti: Ich denke, dass dein Gedicht als Erstlingswerk durchaus interessante Gedanken beinhaltet. Jedoch, wie Stahlwollvieh in seiner wirklich guten metrischen Analyse gezeigt hat, müsstest du in Sachen Lyrik und Verslehre noch einiges dazulernen. Ich empfehle dir das Buch "Einführung in die Verslehre", erschienen bei Reclam. Es ist kompakt und sehr infromativ!
Hm, ich muss jetzt wieder aus zeitlichen Gründen weg, werde jedoch, sofern dass Studium meine Zeit nicht zu sehr in Anspruch nimmt, hier wieder öffters vorbeischauen.
Liebe Grüße, mr_self_destruct
____________________________ Vergeblich - die Winde Dem Herzen im Hafen
In Antwort auf:Jedoch, wie Stahlwollvieh in seiner wirklich guten metrischen Analyse gezeigt hat, müsstest du in Sachen Lyrik und Verslehre noch einiges dazulernen.
Alles klar. Wär auch bemerkenswert, wenns anders wär, immerhin bin ich nie wirklich mit Lyrik in Kontakt gekommen. Ideen und Gedanken für Gedichte hätt ich allerdings genug. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal ausgiebiger damit befassen.
In Antwort auf:Ein traur'ger Spielmann
Gefällt mir sehr gut, Kompliment.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
So ihr Spasten, der Lyrikthread kriegt Nachwuchs! Wie bereits erwähnt hatte ich tatsächlich so wenig Leben, ein Heldenlied auf meinen eigenen Thuris-Hegal-Nick zu dichten. Gestern Abend isses fertig geworden, sogar ziemlich lang eigentlich... Viehl Spass bei der Lektüre jedenfalls.;) Bin schon äußerst neugierig, wie das bei den Schrumpfgermanisten ankommt.^^
Das vergessene Lied von Arnstayn dem Ruhmlosen
Als nächtlich das Elfenlicht leuchtete hell Ward Arnstayn geboren, des Hufschmiedes Sohn Die Nornen schon woben die Fäden gar schnell Doch Loki genoss seinen grausamen Hohn
Die Mutter des Knaben erlag ihrer Qual Ihr Leib von der Anstrengung immer noch schwach Bevor noch die Sonne schien ein weit'res Mal Folgt' sie in dem Kindbett den Ahnen nun nach
Der Vater des Halbwaisen streng ihn erzog Als Schmied wurden Kräfte des Leibes geweckt Die Härte der Arbeit dort still er ertrug Doch heimlich Begehren wohnt' in ihm versteckt
Als schließlich zum Manne er beinah' gereift Sein Herz für die schöne Laila nur schlug Die Botschaft des Herzens das ihre erreicht Das Mädchen bewundert die Kraft und den Mut
Ein Tag kam da Sturmwind die Ernte verblies Gesandt von dem Riesen der Starkad genannt Der Vater sein Kampfgeschick mutig bewies Doch ward er daraufhin in Hels Reich verbannt
Das junge und feurige Herz seines Sohn's In qualvollem Leiden gehärtet zu Stein Es schwor auf den Schützer des asischen Throns Die Rache sollt' schrecklich und grauenhaft sein
So schmiedet' er sich ein gar kunstvolles Schwert Den Namen des verstorb'nen Vaters es trug Durch Runen auf ihm wurden Götter geehrt Doch weinte er als er den Vater begrub
So macht' er sich auf in die Berge hinauf Den Riesen zu töten war höchstes Begehr Die tödliche Kälte dort nahm er in Kauf Den Stürmen des Winters setzt' er sich zur Wehr
Die Wochen vergingen, die Ungeduld stieg Die Nahrung ward knapp und das Wetter gar schlecht Der Durst nach der Ehr' suchte nur noch den Sieg Der Stolz in ihm forderte glühend sein Recht
Als Arnstayn den Riesen dann schlussendlich fand Und forderte Starkad zum ehrvollen Kampf Das Ungetüm lachte, den Speer in der Hand Und löste den Sturm, der sich ihm unterwarf
Bedrängt gegen Hagel und Schnee er nun focht Der Riese verhöhnte den ehrbaren Mann Den schließlich zu töten er beinah' vermocht' Zum tödlichen Stoß er den Speer hob sodann
Doch Thor zeigte Mitleid mit Arnstayn und half Die Riesen die hatte er niemals gemocht Ein Donnerkeil feurig den Speer Starkads traf Geblendet vom Licht dieses Wesen nun kroch
Der Kämpfer nun schnell zeigte Mut und Verstand Die Klinge die Brust seines Feindes durchstieß Nur Tod hinterlassend ihr Ziel sie dort fand Die Worte des Sterbens der Sturmwind verblies
Auf dies folgte Stille, der Wind ließ schnell nach Und Raben umkreisten die Walstatt im Flug Die Boten des Odin, verkündend die Schmacht Dass Arnstayn den Schützling des Gottes erschlug
Und weiter erfuhr er durch sie von dem Fluch Vom Vater der Götter verhängt über ihn Kein Heim sollte duldem mehr seinen Besuch Die Hoffnung auf Ruhm sei auf ewig dahin
Die schändliche Heimkehr der Sieger begann Gedankenversunken und ängstlich wie nie Der Traum seines Ruhmes nun kläglich zerrann Die Last seiner Schande zwang ihn in die Knie
Verzweifelt erreichte er schließlich das Dorf Verachtung nun zeigte wer Freund ihm einst war Die schöne Laila nun mied seinen Ruf Und Einsamkeit zog bei ihm ein nun fürwahr
Von Trauer erdrückt schließlich rafft' er sich auf Und schnürte sein Bündel, verließ diesen Ort So zog er zurück in die Berge hinauf Sein Schicksal zu suchen zog traurig er fort
Von diesem Moment an ist nichts mehr bekannt Kein Skald' seine traurige Mär nun erzählt Aus allen Geschichten wurd' diese verbannt D'rum habe ich sie euch zum Vortrag erwählt
Behaltet nun diese Erzählung in Ehr'n Den Wert dieses Wissens man leicht übersieht Das Schicksal mag euch eure Wünsche gewähr'n Doch dies manchmal schweren Verlust nach sich zieht
So, hab den Schmus noch mal überarbeitet, war ja immer noch voller Fehler... Wenn dir fad ist, Gray, kannst du gerne auch diesen Post löschen und die obige Version aktualisieren, wenn nicht, auch wurscht, hier jedenfalls die verbesserte Form:
Das vergessene Lied von Arnstayn dem Ruhmlosen
Als nächtlich das Elfenlicht leuchtete hell Ward Arnstayn geboren, des Hufschmiedes Sohn Die Nornen schon woben die Fäden gar schnell Doch Loki genoss seinen grausamen Hohn
Die Mutter des Knaben erlag ihrer Qual Ihr Leib von der Anstrengung immer noch schwach Bevor noch die Sonne schien ein weit'res Mal Folgt' sie in dem Kindbett den Ahnen nun nach
Der Vater des Halbwaisen streng ihn erzog Als Schmied wurden Kräfte des Leibes geweckt Die Härte der Arbeit dort still er ertrug Doch heimlich Begehren wohnt' in ihm versteckt
Als schließlich zum Manne er beinah' gereift Sein Herz für die schöne Laila nur schlug Die Botschaft des Herzens das ihre erreicht Das Mädchen bewundert die Kraft und den Mut
Ein Tag kam da Sturmwind die Ernte verblies Gesandt von dem Riesen der Starkad genannt Der Vater sein Kampfgeschick mutig bewies Doch ward er daraufhin in Hels Reich verbannt
Das junge und feurige Herz seines Sohn's In qualvollem Leiden gehärtet zu Stein Es schwor auf den Schützer des asischen Throns Die Rache sollt' schrecklich und grauenhaft sein
So schmiedet' er sich ein gar kunstvolles Schwert Den Namen des verstorb'nen Vaters es trug Durch Runen auf ihm wurden Götter geehrt Doch weinte er als er den Vater begrub
So macht' er sich auf in die Berge hinauf Den Riesen zu töten war höchstes Begehr Die tödliche Kälte dort nahm er in Kauf Den Stürmen des Winters setzt' er sich zur Wehr
Die Wochen vergingen, die Ungeduld stieg Die Nahrung ward knapp und das Wetter gar schlecht Der Durst nach der Ehr' suchte nur noch den Sieg Der Stolz in ihm forderte glühend sein Recht
Als Arnstayn den Riesen dann schlussendlich fand Und forderte Starkad zum ehrvollen Kampf Das Ungetüm lachte, den Speer in der Hand Und löste den Sturm, der sich ihm unterwarf
Bedrängt gegen Hagel und Schnee er nun focht Der Riese verhöhnte den ehrbaren Mann Den schließlich zu töten er beinah' vermocht' Zum tödlichen Stoß er den Speer hob sodann
Doch Thor zeigte Mitleid mit Arnstayn und half Die Riesen die hatte er niemals gemocht Ein Donnerkeil feurig den Speer Starkads traf Geblendet vom Licht dieses Wesen nun kroch
Der Kämpfer nun schnell zeigte Mut und Verstand Die Klinge die Brust seines Feindes durchstieß Nur Tod hinterlassend ihr Ziel sie dort fand Die Worte des Sterbens der Sturmwind verblies
Auf dies folgte Stille, der Wind ließ schnell nach Und Raben umkreisten die Walstatt im Flug Die Boten des Odin, verkündend die Schmach Dass Arnstayn den Schützling des Gottes erschlug
Und weiter erfuhr er durch sie von dem Fluch Vom Vater der Götter verhängt über ihn Kein Heim sollte dulden mehr seinen Besuch Die Hoffnung auf Ruhm sei auf ewig dahin
Die schändliche Heimkehr der Sieger begann Gedankenversunken und ängstlich wie nie Der Traum seines Ruhmes nun kläglich zerrann Die Last seiner Schande zwang ihn in die Knie
Verzweifelt erreichte er schließlich das Dorf Verachtung nun zeigte wer Freund ihm einst war Die schöne Laila nun mied seinen Ruf Und Einsamkeit zog bei ihm ein nun fürwahr
Von Trauer erdrückt schließlich rafft' er sich auf Und schnürte sein Bündel, verließ diesen Ort So zog er zurück in die Berge hinauf Sein Schicksal zu suchen zog traurig er fort
Von diesem Moment an ist nichts mehr bekannt Kein Skald' seine traurige Mär nun erzählt Aus allen Geschichten wurd' diese verbannt D'rum habe ich sie euch zum Vortrag erwählt
Behaltet nun diese Erzählung in Ehr'n Den Wert dieses Wissens man leicht übersieht Das Schicksal mag euch eure Wünsche gewähr'n Doch dies manchmal schweren Verlust nach sich zieht
Ihr seid so zacke Säcke, es ist unglaublich. Ich mein, nicht, dass ich iwie Aufmerksamkeit brauchen würde oder so, aber wenigstens irgendein Kommentar à la "Ganz nett" oder von mir aus auch "Voll beschissen, Mann!" wär ja schon ganz nett, damit man wenigstens weiß, woran man ist... :'(
Ich wusste doch, Freud hat's drauf.^^ Mit WoW hast du sogar die Verdrängung und die Verleugnung auch noch dabei! XD Aber in Wirklichkeit bist du sicher nur zu faul oder zu feig, um deine Meinung hier breitzutreten. Btw, Schach?
Nja, is eh ganz cute, aber das muss doch ne Menge Arbeit gewesen sein?^^ Ne, kb auf Schach. Ich bin scheiße und schlecht in Schach. Ich hasse Schach. Wäh.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Genau deswegen hab ich ja gefragt.RACHÄH!!! Ja, es war eine Heidenarbeit (HARHARHAR, WORTWITZ FTW! XD), ich bin doch einige Stunden dran gesessen, obwohl man natürlich schneller wird, wenn man mal drin ist, aber ein paar Sachen hab ich auch recherchieren müssen un' so...
Wie schon (im real life) gesagt, hast du echt viel, was einen echten oder auch einen Pseudo-Germanen so ansprechen und beschäftigen oder womit er sich identifizieren könnte, in dein Lied eingebaut, weswegen es für den Zweck, den Schrumpfgermanen zu imponieren, perfekt ist. Aber auch davon abgesehen finde ich es als Werk nicht schlecht. Es erzählt ein spannende Geschichte aus alter Zeit in gereimten Strophen, ein echtes Heldenlied halt, da gibts keinen Zweifel. ;)
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"