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Dieses Thema hat 64 Antworten
und wurde 1.776 mal aufgerufen
 Religion
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stahlwollvieh Offline

Emofaggot


Beiträge: 2.155
Punkte: 2.203

05.04.2010 21:38
#61 RE: The Blasphemy Challenge Antworten

Was ich an dem Ganzen irgendwie nicht packe ist die Tatsache, dass du praktisch alles hernimmst, ihm einen Namen gibst und ihm eine göttliche Natur zuschreibst.
Versteh mich nicht falsch, ich will dich jetzt nicht pflanzen, aber so kommt mir das irgendwie vor.
In den Worten des alten Aristoteles in Bezug auf die platonische Ideenlehre könnte man das durchaus als "unnötige Verdoppelung des Seienden" bezeichnen.
Oder viehlmehr als grundlose Bedeutungserhöhung irgendwie.
Ich weiß gerade nicht, wo ich das gelesen habe, aber das triffts ganz gut, was ich mir dazu denke:
"Reicht es nicht, zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben muss, dass darin Elfen beheimatet wären?"


"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen."
-Friedrich Nietzsche

Gray Offline

Theophor


Beiträge: 2.786
Punkte: 2.818

05.04.2010 21:44
#62 RE: The Blasphemy Challenge Antworten

Der ästhetische Nihilist schaltet sich ein und will kurz das "Gute" relativieren und hinterfragen.

Das ist nämlich einer meiner wichtigsten Ansatzpunkte, warum ich mich mit keiner einzigen Religionsvorstellung identifizieren kann: Es gibt nämlich nichts "Gutes" per se. Es gibt nur Dinge, die wir als befriedigend oder wahrnehmen oder eben als aufwühlend, in der einen oder anderen Form.

Was jetzt für einen das schlimmste auf der Welt ist, könnte für eine andere Person die einzige kurze Ausflucht aus einem Leben voller Ungewissheit, Angst, Unsicherheit und Wut sein - und ja, ich denke dabei an eine Vergewaltigung zum Beispiel. Was hat dann das in dieser Weltvorstellung, wo es ein "Gut" und ein "Böse" gibt zu suchen?


You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!

Kirk Offline

Theophor


Beiträge: 1.486
Punkte: 1.502

05.04.2010 21:51
#63 RE: The Blasphemy Challenge Antworten

Zitat
Versteh mich nicht falsch, ich will dich jetzt nicht pflanzen, aber so kommt mir das irgendwie vor.
In den Worten des alten Aristoteles in Bezug auf die platonische Ideenlehre könnte man das durchaus als "unnötige Verdoppelung des Seienden" bezeichnen.


Nein, nein, das ist ein legitimer Einwand!

Ich denke, dass es zwar für alles einzelne, einen Namen gibt, aber für die Gesamtheit des Seienden, wobei da jetzt auch das "scheinbar nicht materielle" gemeint ist, also alles, womöglich auch Dinge, von denen der Mensch nie erfahren wird, die aber trotzdem existieren (was ja sein könnte), es aber für diese Gesamtheit eigentlich keine Namen gibt. Einfach zu sagen alles, oder das Universum, oder der Kosmos, reicht mir auch nicht. Ich (und dieses Personalpronomen ist wohl an dieser Stelle sehr wichtig) will dass es etwas mit einem Sinn ist. Allah ist für mich Sinn.

Ich weiß es ist nicht besonders hilfreich, aber ich kann dir nur diese emotionalen, persönlichen Erklärungen geben. Mein Glaube an Gott ist ein rein gedanklich-emotionaler. Da gibts keinen Beweis, nichts messbares!
Ich will aber auch dazusagen, dass mein Glaube an Allah nur für mich bestimmt ist. Ich bin kein Missionar!


"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"

stahlwollvieh Offline

Emofaggot


Beiträge: 2.155
Punkte: 2.203

05.04.2010 21:55
#64 RE: The Blasphemy Challenge Antworten

Also grundsätzlich würd ich bez. dem "Namen für alles" einfach mal sagen: All. (Heißt ja ned umsonst so.)
Aber ich glaube, ich darf davon ausgehen, dass das nicht unter die Kategorie "Name mit Sinn" fällt, nach obiger Erläuterung.


"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen."
-Friedrich Nietzsche

Hitti Offline

Theophor


Beiträge: 1.042
Punkte: 1.130

05.04.2010 21:59
#65 RE: The Blasphemy Challenge Antworten

Zitat
Ich weiß es ist nicht besonders hilfreich, aber ich kann dir nur diese emotionalen, persönlichen Erklärungen geben. Mein Glaube an Gott ist ein rein gedanklich-emotionaler. Da gibts keinen Beweis, nichts messbares!


Da liegt der Hund vergraben, und da is der Unterschied zwischen uns beiden. Jetzt wird mir Vieles klar.
Ich bin ein sehr logischer Mensch, der sich immer an der Vernunft orientiert. Ich könnte eine derartige Haltung mit mir selbst nicht vereinbaren. Das ist bei dir anders.

Im Übrigen kann ich Gray nur zustimmen. Ich denke, dass viele Dinge von jenen, die ich an unserer Gesellschaft so hasse, mit der mich anwidernden Tatsache zu tun haben, dass die meisten Menschen glauben, klar zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht unterscheiden zu können.


Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.

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