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Dieses Thema hat 23 Antworten
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 Körper & Geist
Seiten 1 | 2
HabIchVergessen ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2009 15:44
Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten


"Hooligans gibt’s bei uns kane!" laut Major Kottan
Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich?


Die Antwort könnte von Major Kottan höchstpersönlich kommen: "Organisierte Hooligans gibt´s kane - zumindest net bei uns", verlauten alle beteiligten Seiten, ob Fan, Polizei, Verein oder Sozialarbeiter. Es gebe bestenfalls "Freunde der 3. Halbzeit", und die prügeln sich weit abseits vom Stadion.

Die (echte) Exekutive teilt Stadionbesucher klar in A-, B- und C-Fans ein, wobei vor allem die bundesweit auf rund 200 geschätzten C-Fans "nicht primär am Ausgang des Spiels interessiert sind", beschreibt Wiens oberster Fan-Polizist Peter Jedelsky die Klientel.

Auch bei den rund 900 B-Fans muss man mit Gewaltbereitschaft rechnen "wenn die Stimmung kippt", weiß Jedelsky. Die Maxime seiner rund 25 Mann zählenden "Fan-Polizisten": Deeskalation. "Wir kennen die Leute persönlich, stehen beim Match mitten unter ihnen und reden, warnen, beruhigen". Die Helm- und Schild-Truppe greift erst ein, "wenn es nicht mehr anders geht und Leute in Gefahr sind", so Jedelsky, der sich "mehr Aktivitäten der Vereine, etwa Stadionverbote" wünscht.
Zerrbild in Medien

Sozialarbeiter wie Heidi Thaler wollen den typischen "Hooligan" auch nicht kennen: "Am Fußballplatz herrscht starker Gruppenzwang, ein Geltungsbedürfnis, das nicht zuletzt vom Bild bestimmt wird, das die Medien verkaufen", sagt die Mitarbeiterin der Organisation "Fair Play", die sich unter anderem mit Rassismus im Sport auseinander setzt, mit "Uh, Uh"-Rufen bei farbigen Spielern oder Beschimpfungen der Austria als "Juden".

Sie fordert daher die Einführung sogenannter "Fan-Projekte", wie sie in deutschen oder schweizerischen Bundesligavereinen längst verpflichtend vorgeschrieben sind. Dort kümmern sich eigene Sozialarbeiter um Fans, ihre Probleme oder Ängste und starten mit ihnen Freizeit-Programme.

"Wichtig ist die Parteilichkeit", sagt auch die auf Wiens Fußballplätzen tätige Streetworkerin Mella Symek, "Vereine und Exekutive haben eigene Interessen, die nicht immer mit jenen der Fans übereinstimmen".

Das Zerrbild der Fans in den Medien trage nicht viel zur Befriedung bei: "Wer in der U-Bahn in eigene Waggons gedrängt, dann ins Stadion eskortiert und dort unter schwer bewaffneter Bewachung in Käfige gesperrt wird, an den sind zwangsläufig aggressive Erwartungshaltungen gebunden", sagt die Sozialarbeiterin. Werden diese dann erfüllt, drängen sich Fernsehkameras förmlich um die Randalierer, "und das provoziert noch mehr".
Diskrete Salzer-Termine

Doch auch eher "harte" Fan-Gruppen wie Rapids "Alte Garde" wollen mit der "anonymen, dummen Masse, die sich vorm Stadion aufführt" nicht in einen Topf geworfen werden: "Wir ‚Freunde der 3. Halbzeit‘ machen unsere ‚Termine‘ telefonisch mit Gleichgesinnten an diskreten Plätzen aus. Dort gibt es dann ein paar Minuten ‚Salzer‘, und dann fahren alle wieder heim", betont Sprecher Rudolf Koblowsky, der die Szene bundesweit auf rund 250 Mann schätzt. Wer am Boden liege, sei tabu, Anzeigen gegen Gegner naturgemäß ebenso.

Bei internationalen Treffen, wie zuletzt mit Gegnern aus Dresden, "sind wir mit Austria-Leuten gegen die Deutschen angetreten", erinnert sich Koblowsky, "das ist wie Indianerspiel und hat mit Politik oder Rassismus nichts zu tun".

Mit Sozialarbeitern haben die "Gardisten" nichts am Hut: "Die brauchen wir nicht", sagt der 48-jährige Fan-Betreuer, "unsere Leute kommen aus allen Alters- und Sozial-Schichten bis hin zum Akademiker".
"Stoppt Red Bull"

Aggressionen von Fan-Gruppen entstehen aber auch vereinsintern: Auf den Internet-Seiten der Salzburger "Tough Guys" etwa wird offen Stimmung gegen die "Umoperation" durch "Red Bull"-Boss Dietrich Mateschitz gemacht. Er habe der traditionsreichen Austria Salzburg "neuen Namen, neue Farben und ein neues Gründungsjahr" beschert, weshalb man dem Verein "das Scheitern auf allen Linien" wünscht. Spruchbänder wie "Stoppt Red Bull" oder "Geld verdirbt den Charakter" tun ein Übriges.

Eine dicke offene Rechnung mit ihren Vereins-Obersten um Hannes Kartnig haben auch die schwarz-weißen SK Sturm Graz-Fans von "brigata 94": "Wahnsinn, Vorstand mit 5,7 Mio. € Schulden entlastet" spricht die Heimseite offen von "Ignoranz der Fans" durch den Vorstand.

In der vereinsübergreifenden Initiative "Die Kurve gehört uns" wiederum wehrt man sich bundesweit gegen "übertriebene Repression der Sicherheitsplätze" und "Versitzplatzung" der Steh-Sektoren in den Stadien.

Der Leiter des Sportreferates im Innenministerium, Günther Marek, sieht das Problem hierzulande zwar "im internationalen Vergleich schwächer", warnt aber vor Verharmlosung: "Gewaltbereite Klientel werden wir mit allen gerichtlichen Konsequenzen zur Verantwortung ziehen".
Kommt Gefährderdatei?

Eine entsprechende Novelle zum Sicherheitspolizeigesetz (SPG), die man rechtzeitig vor der Europameisterschaft in Wien 2008 umsetzen wolle, sei bereits in Begutachtung beim Ministerium. Hauptpunkte darin: Anlegen einer zentralen "Gefährderdatei" samt "Gefährderansprache", also gezielte Kontaktaufnahme der Polizei mit einschlägig bekannten Fans zur Gewaltprävention sowie Ausreiseverbote zu Auswärtsspielen.

Andy Marek, Vereins-Beauftragter für rund 7000 eingetragene Rapid-Fans, sieht die jüngsten Ausschreitungen beim Derby als "persönliche Sache von zwei Spielern", deren Beispielwirkung man auf Vereinsebene "völlig unterschätzt" habe. Es liege nun an den Vereinen, beide Kontrahenten – und damit die Fans – zur Vernunft zu bringen. Rapid generell sei "wie eine Familie, die sich um ihre Kinder kümmert". Stadionverbote seien daher Sache der Polizei.

Die Wiener Austria ist der einzige heimische Bundesligaverein, der mit Martin Schwarzlantner einen eigenen Sozialpädagogen zur Fanbetreuung beschäftigt: "Die Szene wird härter, humorloser, Verletzungen bewusst in Kauf genommen", ist sein Resümee.




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Wie empfindet ihr das?
Habt ihr Erfahrungen gemacht?
Wie steht ihr dazu?



Mfg
HiV

stahlwollvieh Offline

Emofaggot


Beiträge: 2.155
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23.05.2009 15:54
#2 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Omg... kannste das nicht ein wenig kürzen...?
Ich hätt das außerdem eher unter "Gesellschaft" reingestellt...
Abgesehen davon bin ich zu wenig fußballinteressiert um da wirklich was mitzubekommen, aber auch ich glaube, dass die Hooligans bei uns eher kaum organisiert vorgehen, sondern halt einfach wenn die Stimmung überläuft die Gelegenheit nutzen.
[Jetzt hab ich mich ws grad als vollkommener Fußball-Noob geäußert... ;) ]


Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
Makes perfect sense.

Hitti Offline

Theophor


Beiträge: 1.042
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23.05.2009 16:44
#3 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten
Quelle: http://2005.wienerzeitung.at/DesktopDefa...8¤tpage=9
Nur der Vollständigkeit halber.

---
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.

star_fuckers Offline

Rektalbolschewist


Beiträge: 29
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28.05.2009 11:25
#4 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

also mich persönlich interessiert fussball auch gar nich obwohl ich schon hin und wieder mal einen championsliga schlager ansehe
ich glaube auch dass das ö nicht wirklich ein problem mit hooligans hat....sind halt ein paar wenige wskarpaden aber im großen und ganzen nicht beachtenswert

What if all the world you think you know, is an elaborate dream?

zopf Offline

Säkularist


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Punkte: 156

08.08.2009 10:14
#5 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Ich denke dass es auch in Ö ein gewisse Problem mit gewaltbereiten und gewalttätigen Fans gibt, allerdings ist das in so gut wie jedem Land mit einer gewissen Fußballtradition so.
Die meisten "Ultras" sind wohl unter Kategorie B einzustufen, d.h. sie kommen nicht mit der Absicht ins Stadion Gewalt auszuüben, sind aber grundsätzlich gewaltbereit.
Kategorie C (d.h. nur auf die Gewalt aus , der Fußball verkommt zur Nebensache) ist eine Ausnahme.
IN den Balkan Ländern bzw Teilen Südamerikas sieht das aber schon wieder anders aus, weil hier die Fankultur eine ganz andere ist.
Hier begnügt sich der klassische Fan nicht mehr nur mit dem "Supporten" seines Teams sondern hier wird der gesamte Hass auf den gegner transportiert.
Lokalderbys dort werden auch oft zu Matches zwischen den verschiedenen Klassen (zB das legendäre "Superclasico" in Buenos Aires zwischen den Boca Juniors dem Arbeiterverein und River Plate dem Verein der gesellschaftlich höher gestellten.
Da is das Wiener Derby ein Scheiss dagegen^^
Bei solchen Spielen sind nämlich auch Morde keine Seltenheit.Der Chef des größten Boca Fanklubs hat schon 15 Jahre hinter Gittern verbracht weil er nach einem Spiel gemeinsam mit ein paar Kumpanen 5 Fans von River Plate erschlagen hat.
Also hier verkommt der Fußball leider zur Nebensache.
Aber jetzt mal b2t:
Die Gewaltbereitschaft ist in Ö grundsätzlich da und wenn die Situation gegeben ist bzw die Emotionen überkochen ist ein Gewaltausbruch auch in Ö durchaus möglich.
Der Fehler liegt aber tlw auch hier beim unzureichend ausgebildeten Sicherheitspersonal, das tlw überhaupt nicht auf Deeskalation aus ist, sondern durch ungerechtfertigte Eingriffe die Stimmung noch mehr aufheizt.

stahlwollvieh Offline

Emofaggot


Beiträge: 2.155
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26.10.2009 10:49
#6 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Wtf?
Das passt zwar jetzt ned 100%ig zum Thema, aber zumindest besser als sonstwo...

Fußballteam in Venezuela entführt und ermordet

Caracas (dpa) - Grausiges Ende eines Fußballspiels: Die venezolanische Polizei hat in der Grenzregion zu Kolumbien die Leichen von elf Mitgliedern eines Fußballclubs gefunden, die vor zwei Wochen entführt worden waren.


Bei den Opfern handelt sich nach Medienberichten von Sonntag um neun Kolumbianer, einen Venezolaner und einen Mann aus Peru. Alle Leichen wiesen Schussverletzungen auf. Ein Mitglied der Gruppe, ein 18-jähriger Kolumbianer, überlebte. Er hatte eine Schussverletzung erlitten und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Die zwölf Mitglieder des Fußballteams mit dem Namen "Los Maniceros" waren in dem an Kolumbien grenzenden venezolanischen Bundesstaat Táchira am 11. Oktober verschleppt worden. Die Männer, die auch als Straßenhändler unterwegs waren, spielten auf einem Bolzplatz in Fernando Feo, als ein Kommando von etwa 25 schwer bewaffneten Männern den Platz betrat. Die Kidnapper verlasen die Namen der "Los Maniceros"-Spieler und zwangen sie in drei Kleintransporter. Die Polizei fand ihre Leichen am Samstag an verschiedenen Orten in der Umgebung von Fernando Feo.

Die Hintergründe der von Venezuelas Medien als "Massaker von Táchira" bezeichneten Tat sind noch unklar. Die Männer seien unter einer Brücke gefangen gehalten worden, berichtete die Polizei. In der Region wurden auch weitere Leichen entdeckt, deren Identität aber zunächst noch nicht klar war. Eine Sprecher der Regionalregierung machte die kolumbianische Guerilla "Nationales Befreiungsheer" (ELN) für die Morde verantwortlich und verwies auf Aussagen des 18-Jährigen.

"Nach Informationen, die wir von dem Überlebenden haben, wissen wir, dass dieser bewaffnete ELN-Arm auf venezolanischem Territorium von einem sogenannten Kommandant Payaso angeführt wird", sagte ein Sprecher der Regionalregierung. In dem venezolanisch-kolumbianischem Grenzgebiet treiben unterschiedliche Guerillagruppen, Paramilitärs und Drogenhändler ihr Unwesen. Die Angehörigen der kolumbianischen Opfer forderten inzwischen eine Überführung der Leichen nach Kolumbien.


Sic vis pacem: Parabellum!

Kirk Offline

Theophor


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13.06.2012 19:50
#7 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Das hat zwar nix mit Österreich zu tun, aber mit Fußball, zumindest indirekt und vor allem mit Hooligans:

Zur Zeit läuft ja die EM in Polen und der Ukraine. Gestern hat die polnische Nationalmanschaft die Russen in Warschau empfangen und es ist ziemlich zugegangen. Russische Fans haben ihren Staatsfeiertag, der war angeblich auch gestern, auf Warschaus Straßen gefeiert, woraufhin die Polen natürlich ausgezuckt sind. Folglich hats ziemlich viele Schlägereien etc. gegeben. An die 100 Leute sind angeblich verhaftet worden.
Videos dazu gibts zu Hauf: http://www.youtube.com/watch?v=KTQW9JOnJAQ

Zum einen ist es natürlich extrem krank, was da abgeht, zum anderen, kriegt man aber schon auch ein wenig Lust mal was Ähnliches zu machen, oder gehts nur mir so? Man muss ja nicht gleich mittendrinn sein, aber die Stimmung allein, ist doch schon herrlich bei so ner Straßenschlacht, bei der theoretisch um nichts geht, außer den anderen eine in die Goschn zhauen!^^

/edit: http://www.youtube.com/watch?feature=end...1&v=7x-Sn6iLCRY
Ein Wahnsinn!


Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind los marschiert!
Friedrich Nietzsche - Morgenröthe

Sigi_2 Offline

Theophor


Beiträge: 1.879
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13.06.2012 20:28
#8 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Ich finds unnötig und möchte auch in keinster Art und Weise auf so eine Straßenschlacht treffen, da ich vermutlich einer von denen wäre, die's bitterst auf's Maul bekommen ...

Kirk Offline

Theophor


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13.06.2012 21:01
#9 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Ah geh, du bist eh ur hart im Nehmen! Hast du dir das zweite Video auch angesehen? Zumindest das macht doch Lust auf mehr!? ^^


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Friedrich Nietzsche - Morgenröthe

Sigi_2 Offline

Theophor


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13.06.2012 22:24
#10 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Das würd ich so nicht behaupten, ich weiß mich zu wehren und gezielt zu verteidigen, aber jemanden zu attackieren widerspricht meiner ablehnenden Haltung gegen Gewalt zutiefst. Sich aufgrund von ethnischen, kulturellen oder sonstigen Konflikten mit Gewalt gegeneinander zu wenden, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich lehne Gewalt, sei es physisch oder psychisch, grundsätzlich ab.

stahlwollvieh Offline

Emofaggot


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14.06.2012 00:12
#11 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Immah druff kann ich dazu nur sagen! :D

Hitti Offline

Theophor


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14.06.2012 01:35
#12 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Bin da ganz bei Sigi. Ich versuch mal zu erklären, warum.

1. Möglichkeit: Ich bin schwach und steck übelst ein. Ich trage Verletzungen davon und erleide Schmerzen. Das werde ich als negativ empfinden.
2. Möglichkeit: Ich bin stark und teil übelst aus. Dann weiß ich, dass ich Erzeuger von Leid bin, das bei anderen zur Konsequenz führt, die ich unter der ersten Möglichkeit angeführt habe. Das werde ich als negativ empfinden.
3. Möglichkeit: Ich steck teilweise ein und teil teilweise aus. Dies ist eine Mischerfahrung der ersten und der zweiten Möglichkeit, und da diese beide zu negativen Empfindungen führen, führt sie es auch.

Ergo: Gibt nichts Gutes daran zu finden.


"Was ich weiß, kann jeder wissen. Mein Herz hab' ich allein."
-J.W.Goethe

Maringa Offline

Pneumatiker


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14.06.2012 08:31
#13 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Ich bin da ganz auf Sigis Seite sowie bei bei hittis 1. Möglichkeit.

Und was mich am meisten an der ganzen Aktion stört, ist die Vermischung von Fußball und Politik. Sei es die Aktion um Timoschenko, Hakenkreuz- bzw Hammer und Sichelfahnen im Fußballstadion, Affenlaute von Fans bei schwarzen Spielern oder die Aufregung über die Tötung von Staßenhunden in der Ukraine und als Konsequenz der Boykottierung der EM. Was ich als Fan sehen will ist ein friedlichen Sportevent und sonst nichts und da kotzen mich solche Provokationen und Zwischenfälle einfach an. Und wer meint, dass das das Ganze irgendwas bewirkt, wird merken, dass spätestens ein paar Wochen nach der EM das ganze mediale Interesse verflogen ist und alles beim alten bleibt.


grün

Kirk Offline

Theophor


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Punkte: 1.502

14.06.2012 10:22
#14 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Zitat von Hitti
Ich bin schwach und steck übelst ein


Zitat von SWV
Immah druff


Ihr habt beide gute Argumente!

Zitat von Maringa
und da kotzen mich solche Provokationen und Zwischenfälle einfach an. Und wer meint, dass das das Ganze irgendwas bewirkt, wird merken, dass spätestens ein paar Wochen nach der EM das ganze mediale Interesse verflogen ist


Das sehe ich genau so. Im Grunde, interessiert sich kein Schwein für irgendwelche Zwischenfälle in der Urkaine, oder sonst wo. Nur weil jetzt dort die EM ist, machen alle auf interssiert und betroffen... das finde ich auch extrem heuchlerisch.
Ich denke hierbei etwa an die von dir schon angesprochenen getöteten Straßenhunde. Jeden Tag verrecken tausende Menschen an Hunger, werden vergewaltigt, in die Luft gejagt, gefoltert, erschossen, verrecken an ihrer mießen Skalvenarbeit, oder an Krankheiten. Wenn ich mich dafür auch nur ein kleines Bisschen interessiere, habe ich gar keine Zeit für die Straßenhunde von Kiew!
Dann der Skandal um Timoschenko: Mir ist schon klar, dass sie die lässigere, pro-westliche Präsidentschaftskandidation war. Tatsache ist jedoch, dass sie nicht mehrheitlich gewählt wurde. Damit müssen sich die Mittel- und Westeuropäer abfinden. Und wenn es nun einen verstärkten Verdacht gibt, dass sie sich in ihrer Amtszeit als Ministerpräsidentin des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht hat, dann ist es normal, dass man ein Verfahren gegen sie einleitet und sie in Untersuchungshaft nimmt. Das findet in der Art täglich überall auf der Welt statt und sollte auch in Österreich, jetzt auf Politiker bezogen, öfter in Betracht gezogen werden. Nun kann es schon so sein, dass sie zu Unrecht festgehalten wird, das müssen jedoch ukrainische Gerichte entscheiden, da können die demokratischen Rechtsstaaten des Westens noch so laut herumschreien, obwohl sie gar keinen Einblick in das Ganze haben.

Nochmal zu den Hooligans: Es ist natürlich absonderlich krank, wenn man ein Fußballmatch nur als Vorwand hernimmt, um andere möglichst krankenhausreif zu prügeln. Wie viel das letztlich wirklich mit Politik zu tun hat, muss man sich einzeln anschauen: in diesem Fall, Polen gegen Russen, ganz bestimmt einiges. Speziell in Polen ist jedoch das Hooliganwesen generell extrem stark ausgeprägt und da gehen die Fans natürlich auch bei herkömmlichen Spielen innerhalb polnischer Ligen ärgstens auf einander los.
An dieser Stelle könnte man wieder bei "übersteigertem Patriotismus" einhacken, Hitti hat sich ja letztlich in einem Text mit Patrotismus befasst. Speziell bei den Ausschreitungen um Ländermatchs sind unter den gewaltbereiten Krawallmacher bestimmt etliche mit einer sehr nationalistischen Einstellung. In Osteuropa ist seit einigen Jahr ein eindeutiger Rechstruck, vor allem bei den Jungen, feststellbar, aber offensichtlich nicht nur dort.


Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind los marschiert!
Friedrich Nietzsche - Morgenröthe

Maringa Offline

Pneumatiker


Beiträge: 704
Punkte: 760

15.06.2012 09:33
#15 RE: Wie gewalttätig ist Österreichs Fußballszene wirklich? Antworten

Ein gutes Beispiel sind da auch immer die Spiele von Hansa Rostock (dieses Jahr in die 3. deutsche Liga abestiegen) die bekannt für ihre radikale und vor allem auch ihre rechtsradikale Anhängerschaft sind. Speziell Spiele gegen St. Pauli, deren Fans eher politisch links angesiedelt sind, werden immer zu Zereißproben für die Vereinsverantwortlichen, die Polizei und folglich auch dem DFB. Ein weiterer Vorfall war auch zb letzte Saison als Rostockfans, die Anhänger von Eintracht Frankfurt auf der Autobahn vefolgten und versuchten sie abzudrängen.

Leider musste ich auch schon so manche Primitivitäten und rassistischen Äußerungen im Rieder Stadion miterleben. Ein paar Unverbesserliche gibt es immer noch die Affengeräusche machen wenn schwarze Spieler am Ball sind. Die Spitze davon hab ich beim Auswärtsspiel in Grödig erlebt, als der nicht gerade erfolgreichspielende Rieder Spieler Bienvenue Basala-Mazana von eigenen Fans während dem Spiel mit Affenlaute bedacht wurde. Durch solch hirnrissige Aktionen, geraten nicht nur die Fans oder der Verein in Verruf sondern in Folge der gesamte Fußball. Ähnlich war es, als ein Kapfenberger Spieler sich vor dem Spiel hinkniete und zu Allah betete. Solch derart dämliche Aussagen wie ich damals gehört habe, haben in keinen Bereich des Lebens etwas verloren. Gläubige Christen gehen auch oft mit Kreuzzeichen auf den Platz, widmen ihre Tore Jesus oder beten am Platz - was aufgrund des österreichischen Volksglauben kommentarlos akzeptiert wird.

Was mich an der heutigen Entwicklung des Fantums auch äußerst stört, ist das werfen von Bechern, Feuerwerkskörpern oder anderen Wurfgeschossen auf den Platz. Abgesehen davon, dass Personen dadurch massiv verletzt werden und eventuell sogar Karrieren dadurch beendet werden können (siehe Georg Koch), sind die einzigen Konsequenzen Strafen gegen sich selbst und oftmals drakonische Strafen gegen den Verein den man anscheinend unterstützt. Diese Dinge konnten zum Beispiel während dieser EM schon von Fans der deutschen und kroatischen Nationalmannschaft beobachtet werden.

Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch die Fans der irischen Nationalmanschaft loben, die mit rund 15.000 Mann nach Polen angereist sind und trotz 0:4 Niederlage gegen Spanien und dem gleichzeitig fixiertem Ausscheiden aus dem Bewerb ihre Mannschaft wahnsinnig gut angefeuert haben.


grün

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