Ich wär gern Nihilist, aber ich glaube, ich bin es nicht.
Ich glaube ja nicht an Werte etc. (wie man schon in einer anderen Diskussion erkennen konnte^^), aber irgendwie glaub ich doch an etwas- und zwar an mich... Hat das auch was Nihilistisches? Ich glaube nicht..
Ich gründe ne neue Denkrichtung: Egoismus (aber ich glaub, das gibts schon^^).
Was Wahrheit, Religion, Gott etc. betrifft, denke ich aber schon sehr nihilistisch.
Tränen sind nur Schmerz, der deinen Körper verlässt.
Ich bin eher weniger ein Nihilist. Dafür geb ich dem Individuum viel zu viel Bedeutung. Moralische Regeln und Werte gestaltet jeder Mensch für sich selbst, genauso seinen Sinn des Lebens. Jeder Mensch ist für sich das Zentrum der ganzen Welt, denn um das nicht zu sein, müsste man aus seiner Haut schlüpfen.
Allgemein betrachtet bin ich vielleicht schon eher ein Nihilist. Ich denke nicht, dass diese ganze Scheiße hier einen tatsächlichen Sinn verfolgt, was alle Sinnesvorstellungen der einzelnen Lebewesen ziemlich relativiert. Die Erde und das Leben sind...EINFACH IRGENDWAS, mit dem wir uns jetzt halt rumschlagen müssen. Deswegen seh ich als oberstes Ziel, meinen Mitmenschen und mir selbst soviel Glück, Spaß und Freude wie möglich zu schenken. Um mehr gehts eigentlich ned. Alles andere zählt daher für mich auch nicht. Was mich schon wieder vom Nihilismus entfernt, weil ich ein Gut definiere.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Wie bereits gesagt heißt ja Nihilismus, dass man an nichts glaub.
Was ja vollkommener Schwachsinn ist, weil, wie bereits von diversen Menschen vorher erwähnt, Moral, Weltanschauungen oder wie man immer die Kriterien unseres Handels auch nennen mag, IMMER geglaubt werden müssen bzw. von jedem IRGENDWAS geglaubt wird.
Ich würde sogar so weit gehen, dass man sich erst dann als Nihilst bezeichnen kann, wenn man jede erdenkliche Möglichkeit als gleich wahrscheinlich betrachtet.
Beispiel:
Ich mache einen Schritt
1.Möglichkeit: Ich bin einen Schritt vorausgegangen. Juhu!
2.Möglichkeit: Ich bin auf einmal einen Schritt rückwärts. Das sollte nicht passieren!
3.Möglichkeit: Statt einen Schritt voraus zu sein, bin ich auf einmal ein Wal der neben einem Petunientopf auf einen Planeten fällt, der... (Insider wissen wie's weitergehen könnte)
4.Möglichkeit:...
Was ich damit sagen will, ist, dass man sobald man an irgendwelche Naturgesetze oder gemachte Erfahrungen glaubt, eben schon an etwas glaubt, was einen davon ausschließt ein Nihilist zu sein.
Na, jetzt enttäuscht du mich schon ein wenig. Nihilismus bedeutet nicht, wie oft fälschlich angenommen, den Glauben an "das Nichts" oder "nichts" per se, sondern, und ich zitiere da mal Wikipedia:
Zitat Der Begriff Nihilismus (lat. nihil „nichts“) bezeichnet allgemein eine Orientierung, die auf der Verneinung jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung basiert.
Man verneint damit also auf die eine oder andere Weise die Gültigkeit von bestehenden Ordnungs- oder Wertvorstellungen, und nicht die Existenz diesiger als solche.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Man verneint die Extistenz von Naturgesetzen genauso, wie Moralvorstellungen. Folglich glaubt man daran, dass nichts als absolut gültig gesehen werden kann. Oder ist das unlogisch?
Der Begriff des Nihilismus is zu vielfältig, um das anhand einer Definition sicher sagen zu können. Allerdings würde auch ich eher meinen, dass der Nihilist nicht grundsätzlich die Existenz einer gültigen Lösung oder eines gültigen Gesetzes verneint, sondern vielmehr die bereits existierenden Anschauungen zu Moral, Sinnfragen, Wahrheiten und anderen Themen ablehnt, also praktisch sagt: "Was der Mensch erkannt hat, kann nicht stimmen."
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Naja, recht viel mehr kann man ja nicht mit Sicherheit sagen, genau genommen nicht mal das, aber das ist immerhin noch am wahrscheinlichsten und am ehesten argumentierbar. ;)
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." -Friedrich Nietzsche
Zitat Sag ich ja! Man verneint die Extistenz von Naturgesetzen genauso, wie Moralvorstellungen. Folglich glaubt man daran, dass nichts als absolut gültig gesehen werden kann. Oder ist das unlogisch?
Wieso sollte die Negierung der Existenz von e.g. Naturgesetzen die einzige Möglichkeit sein, um ihnen das Recht auf allgemeine Gültigkeit zu entziehen?
Mal abgesehen davon: Wenn ich deine Aussage jez interpretieren darf, willst du mir sagen, dass jede Moralvorstellung, die existiert auch gleichzeitig allgemein gültig ist bzw. noch genauer jede Moralvorstellung, die nicht allgemein gültig ist nicht existiert? Ausgehend von dieser Erkenntnis find ichs fast schon wundersam, wie verschieden die Meinungen zu unterschiedlichen Themen sein können ;)
Als Nihilist kann man sehr wohl der Existenz von diesem und jenem Gesetz vertrauen, das heißt aber nicht dass man davon ausgeht, dass die Welt so einfach funktioniert und alle diese Gesetze in Stein gemeißelt und damit für immer, jeden überall allgemein gültig sind. Eigentlich die perfekte Weltanschauung für einen Wissenschaftler, der auf lange Zeit nicht von seiner Profession enttäuscht werden will. Nihilismus basiert auf einer gewissen Weltanschauung, die einem "gänzlich Wahren", "gänzlich Guten", "gänzlich Bösen" die Daseinsberechtigung abspricht. Nihilismus ist damit was sehr gesellschaftsunverträgliches.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Weil du grade das Thema Wissenschaft ansprichst: Nach Karl Popper (ich mag den Typen iwie) sollte man ja auch nie danach streben, wissenschaftliche Erkenntnisse ein um's andere Mal zu VERIFIZIEREN, sondern sie zu FALSIFIZIEREN. Damit werden alle Naturgesetzte, wie wir sie kennen, zu nur noch nicht falsifizierten Theorien. Kleines Beispiel zur Veranschaulichung: These: Alle Schwäne sind weiß Es macht keinen Sinn, nur nach weißen Schwänen zu suchen und diese als Beweise für die Richtigkeit anzuführen; viehlmehr müsste man nach NICHT weißen Schwänen suchen, da bereits der erste schwarze Schwan, den man findet, diese These falsifiziert. Eine Theorie ist umso besser, je länger es dauert, bis diese widerlegt werden kann bzw. je schwieriger es ist. Sogar Einstein hat extra angegeben, wonach man suchen müsste, um die Relativitätstheorie zu widerlegen (bisher ist das nicht gelungen), aber es ist allgemein anerkannt, dass die Rel.-Theor. nicht allgemein gültig ist, sondern auch nur eine Näherung an die Wirklichkeit. Nur durch diese Vorgehensweise kann man sich der "Realität" effizient nähern: Von der Falschheit ausgehen, Gegenargumente finden und entsprechend modifizieren.
So, meinen eigentlichen Punkt, auf den ich ursprünglich hinauswollte, hab ich zwar jetzt glaub ich vergessen, aber ich glaub, das da oben tut's auch mal für's Erste.^^
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." -Friedrich Nietzsche
Zitat Nach Karl Popper (ich mag den Typen iwie) sollte man ja auch nie danach streben, wissenschaftliche Erkenntnisse ein um's andere Mal zu VERIFIZIEREN, sondern sie zu FALSIFIZIEREN. Damit werden alle Naturgesetzte, wie wir sie kennen, zu nur noch nicht falsifizierten Theorien. Kleines Beispiel zur Veranschaulichung: These: Alle Schwäne sind weiß Es macht keinen Sinn, nur nach weißen Schwänen zu suchen und diese als Beweise für die Richtigkeit anzuführen; viehlmehr müsste man nach NICHT weißen Schwänen suchen, da bereits der erste schwarze Schwan, den man findet, diese These falsifiziert.
Ebenfalls Philo 8.Klasse.
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"