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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 222 mal aufgerufen
 Allgemein
zopf Offline

Säkularist


Beiträge: 156
Punkte: 156

28.07.2009 10:44
Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

So damit das Politik Forum hier nicht in der Bedeutungslosigkeit versinkt eröffne ich mal ein neues Thema.
Ich denke den meisten von euch is die Thematik bekannt, für die denen#s nicht bekannt ist, wiederhol ichs kurz nochmal:
Unser ehrenwerter 3. Nationalratspräsi Herr. Dr. Martin Graf hatte vor ein paar Tagen den Wunsch geäußert man möge doch eine Volksabstimmung in Südtirol durchführen bezüglich einer "Rückkehr" zu Österreich.
Wenn man mal davon absieht, welchen Hintergrund das ganze hat (deutscher Boden blabla^^) und das sich die Mehrheit der Südtiroler nach momentanem Stand wohl dagegen aussprechen würde, dann ist diese Thematik trotzdem interessant.
Vom historischen Standpunkt gesehen, gehört Südtirol zu Österreich, allerdings wurde es bekanntermaßen nach dem Weltkrieg Italien zugesprochen.
Damals wurde also den Südtirolern eine Volksabstimmung (im Gegensatz zu den Burgenländern zB) also verwehrt.
Die Frage ist jetzt, inwiefern eine solche Volksabstimmung zum jetzigen Zeitpunknt noch gerechtfertigt wäre.
Naja ich möchte mal wissen was ihr davon haltet.


Aja und einen durchaus positiven nebeneffekt für die GroKo hat diese ganze Südtirol-Geschichte auch:
Während isch die Linken darüber aufpudeln und die Rechten beschwichtigen, vergessen alle (inkl. Medien) auf die misslungenen Spekulationsgeschäfte usw. und nehmen dadurch unbewusst viel Druck von der VP.

edit:
seh grad, das würde eher ins "Österreichische Politik" Forum passen
sry bitte verschieben.

Kirk Offline

Theophor


Beiträge: 1.486
Punkte: 1.502

28.07.2009 13:57
#2 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

Gutes Thema, Zopf. Dieser Graf muss aber auch immer irgendwie auffallen!^^
Mir ist bewusst, dass Südtirol eigentlich deutsch ist, was aber heute nicht mehr so einddeutig ist, weil man ja auch die vielen in den letzten hundert Jahren zugezogenen Italiener berücksichtigen muss. Grundsätzlich ist eine Volksabstimmung, wie ich meine nichts Schlechtes und ich persönlich fände es sehr interessant, was da raus kommen würde, aber das ganze ist halt, dass ich dahinter eigentlich keine Notwendigkeit sehe. Den Südtirolern gehts ja nicht schlecht als Italiener. Natürlich klingt es aus Österreichischer Sicht sehr verlockend das Staatsgebiet zu erweitern, noch dazu mit deutschem Land, aber die Frage ist halt, ob sich so ein riesen Aufwand, den der Anschluss Südtirols mit Sicherheit machen würde, vor allem aus bürokratischer Sicht, überhaupt auszahlen würde. Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass sich eine Region, so einfach von einem Staat lösen kann, nur weil das eine knappe Mehrheit gerne so hätte, wenn man mal davon ausgeht, dass sich bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit dafür aussprechen würde. Also das würde Rom sicher nicht so einfach passieren lassen.

/edit: Und was die VP angeht, so gehen mir diese scheiß Kapitalistenpartei schon derartig auf den Sack!


Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.
Goethe

zopf Offline

Säkularist


Beiträge: 156
Punkte: 156

28.07.2009 14:46
#3 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

In Antwort auf:
weil man ja auch die vielen in den letzten hundert Jahren zugezogenen Italiener berücksichtigen muss.

Genau das ist der Punkt.
Gehen wir mal davon aus, Südtirol stimmt mit 55 % für den Anschluss ( haha ) und Rom lässt sie gewähren.
Was macht man dann mit den Italienern?
Dann hat man eine weiter große Minderheit im Land und wie gut Ö mit Minderheiten umgeht sieht man ja an den Kärntner Slowenen.
Ausserdem argumentiert Graf ja damit dass die Grenzen innerhalb der EU verschwimmen und Europa sowieso zusammenrückt.
Na wenn die Grenzen sowieso wurscht sind wieso wollen wir sie dann bei uns dabei haben denk ich mir?^^
Ein weiterer interessanter Punkt ist ja dass die Südtiroler Freiheit , die zweitstärkste Fraktion im Land, den Graf für dessen Vorstoß scharf kritisiert hat, weil sich die beiden Partein FP und STF, obwohl beide sehr weit rechts angesiedelt, nicht riechen können.
Die FP arbeitet nämlich auf europäischer Ebene mit der faschistischen partei der Mussolini-Enkelin (oder Tochter? kA ehrlich gesagt) zusammen die wiederum die Südtiroler Autonomiebestrebungen kritisiert.
Also alles relativ komplex^^
Iwie kommt mir das ganze sowieso nur wie ein Sommerlochsfüller für die Medien vor.
Der Graf is bestimmt nur ein von den medien bezahlter Selbstdarsteller der es iwie in die höchsten Kreise der FP geschafft hat ^^

Hitti Offline

Theophor


Beiträge: 1.042
Punkte: 1.130

28.07.2009 16:06
#4 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

Ich seh für einen Anschluss Südtirols an Österreich (Heim ins Reich höhö, Spaß beiseite) absolut keine Notwendigkeit. Womit begründet Graf sein Vorhaben? Allein darum, dass sich das österreichische Staatsgebiet erweitert, kann es ja wohl nicht gehen. Eine oberste Regel in der Politik sollte meiner Ansicht nach sein, dass man derzeitige Sachlagen nicht verändert, wenn sie für alle beteiligten Parteien gut vertretbar sind. Wieso denn auch?

Bei einer Volksabstimmung würde auch die Gefahr bestehen, dass eben die italienisch sprechenden Menschen übergangen werden. Denn diese werden wohl eine stärkere kulturelle Verbindung zu Italien haben. Und wie schon gesagt, ohne nachvollziehbaren Grund eine derartig große Veränderung im Leben der Menschen durchzuführen, halte ich nicht für richtig.


Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.

zopf Offline

Säkularist


Beiträge: 156
Punkte: 156

28.07.2009 17:50
#5 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

Ich denke, dass es Graf um den nostalgischen bzw historischen Standpunkt geht (Deutsch bleibt Deutsch! haha^^).
interessant ist ,das die Südtiroler ja selbst in der NS-Zeit bei Italien waren. Sie waren scheinbar ein Objekt im Kuhhandel zwischen Hitler und Mussolini.
Mussolini verbündet sich mit Hitler und lässt damit Österreich im Stich, im Gegenzug respektiert Hitler den Brenner als Grenze.
Irgendwie scon interessant, dass dann die neonazistischen kreise rund um Küssel und Co. sich so (Sprengstoffattentate in den 60ern) um die Eingliederung Südtirols in Ö bemüht haben.


Maringa Offline

Pneumatiker


Beiträge: 704
Punkte: 760

28.07.2009 21:24
#6 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

Ist doch (wiedermal) lächerlich. Mit einer volksabstimmung werden in Südtirol nur die Gemüter erhitzt und die beiden Volksgruppen einander aufgehetzt. Das würde niemals gut enden. Außerdem ist es doch hirnrissig einem anderem Land eine Volksabstimmung einzureden um sich an das eigene Land anzuschließen. Solche Gespräche sollten wenn schon, dann von Südtirol begonnen werden.
Wenn es zu einen Anschluss kommen sollte, möchte ich wirklich nicht wissen was mit den Italienern passieren würde. Wie bereits gesagt, die Slowenen in Kärnten sind das beste Beispiel.

In Antwort auf:
Ich denke, dass es Graf um den nostalgischen bzw historischen Standpunkt geht


Ganz meiner Meinung.



Im Karpfenteich der flotte Hecht, bumbst alle Karpfen durch... Nicht schlecht!

Kirk Offline

Theophor


Beiträge: 1.486
Punkte: 1.502

31.07.2009 15:51
#7 RE: Graf-Sager bezüglich Südtirol-Rückkehr Antworten

In Antwort auf:
Ausserdem argumentiert Graf ja damit dass die Grenzen innerhalb der EU verschwimmen und Europa sowieso zusammenrückt.
Na wenn die Grenzen sowieso wurscht sind wieso wollen wir sie dann bei uns dabei haben denk ich mir?^^

Das ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Punkt, an den ich bei meiner ersten STellungnahme noch nicht gedacht habe. Gerade jetzt, im geeinten Europa mit Schengen-Grenzen ohne Kontrollen sollten nationale Grenzen nicht in den Vordergrund gerückt werden. Ich für meinen Teil sehe in nationalen Grenzen ja sowieso viel mehr das Zerstören von Möglichkeiten als die nötige Trennlinie zwischen verschiedenen Völkern, derern eigenen Interessen und Individualität gewahrt werden muss.


Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.
Goethe

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