Ich bin ganz und gar nicht überzeugt und mach mir Gedanken darüber, dass er in Umfragen offenbar schon 12% hat. Ein fragwürdiger Punkt, der scheinbar niemandem wirklich Kopfzerbrechen bereitet, ist die Einseitigkeit des Programms und der Kompetenzen Stronachs. Wirtschaft ist nicht alles in der Politik. Vielleicht bin ich auch schlecht informiert, aber welche Ideen hat Stronach in Bezug auf Bildungspolitik? Wie sieht seine Gesundheitspolitik aus? Wie seine Umweltpolitik? Wie seine Verkehrspolitik? Wie seine Kulturpolitik? Wie seine Sozialpolitik? In einer Puls4-Sendung habe ich mal gehört, dass er selbst sagte, er wolle nicht Politiker genannt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ihm ganz bewusst ist, wohin ihn seine Pläne eigentlich führen. Da fällt mir der Spruch "Schuster, bleib bei deinen Leisten." ein. Er gilt auch für Stronachs.
"Was ich weiß, kann jeder wissen. Mein Herz hab' ich allein." -J.W.Goethe
Stronach ist senil und geistig verwirrt. Und er ist reich. Österreichische Politik ist ohnehin ein Kasperltheater, und zwar schon lang. Da passt er gut hin, wird sicher witzig. Ich kanns locker nehmen, leb ja in Deutschland.
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Mal schauen, was die Zeit so bringt. Für mich klingt das ganze eher nach publicity als ernstzunehmender Politik. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, ihn zu wählen.
Laut "Im Zentrum" wird es ab April ein Programm und Leute dazu geben. Erst dann kann man wohl erst wirklich was zu seinem Vorhaben sagen. Derweil stellt er sich ein wenig ungeschickt an, was ihm aber wohl nicht sehr schaden wird. Ich fand es auch recht unterhaltsam, wie respektlos er mit den angesehenen Journalisten umgeht und einfach mal auf das "Normale" scheißt. Andere machen daraus gleich ein Kreuzerl für den Typen. Reichen würde es, wenn er einfach eine Alternative zu den bisherigen Parteien bietet, er muss nicht bashen. Proteststimmen bekommt er ohnehin. Er ist der reiche, alte Elefant im Porzellanladen und die Leute wählen gern die Sensation.
Armin Wolf sinngemäß: Das geht vorüber ^^
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.- Karl Kraus
Wer als normaler Mensch in Stronachs Partei eine vernünftige Alternative sucht, macht sich eigentlich nur lächerlich. Man kann ihn aus Protest wählen, sicher, aber nicht aus Überzeugung, wenn man, wie gesagt nicht völlig naiv und/oder deppat ist. Was ich selbst super finde am Team Stronach, ist, dass er der FPÖ ordentlich Stimmen kostet und die sich grün und blau darüber ärgert. Ich meine, ihr alle habt wahrscheinlich das eine oder andere Interview mit dem einen oder anderen FPÖler nach den Wahlen in NÖ und Kärnten gesehen. Das war teilweise echt zum schreien komisch und immer waren sie brenn haß am Stronach! Aber ja, der Typ wird jetzt noch ein paar Jahre seine Show abziehen und bald nach seinem Rückzug aus der Politik bzw. nach seinem Tod, werden sich nur mehr wenige für sein Team interessieren. Man könnte diesem Verfall natürlich vorbeugen, indem man ein echt gutes Programm aufstellt und andere charismatische Kandidaten neben Stronach auftreibt, aber das halte ich für wenig wahrscheinlich.
Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind los marschiert! Friedrich Nietzsche - Morgenröthe
Ich sag nicht, dass das Parteiprogramm schlecht ist, oder, dass das Team Stronach allgemein mießer als die meisten anderen Parteien ist, nur man muss realistisch bleiben. Recht viel mehr als 10 Prozent wird jetzt mal nicht drin sein, wenn gleich das für einen Neueinsteiger gewaltig viel ist, liegt wohl an der allgemeinen Unzufriedenheit. Aber mit Haiders frisch gegründetem BZÖ wars ja damals auch nicht anders. Die haben Kärnten übernommen und auch bei der Nationalratswahl waren sie überraschend stark. Dann ist Haider gestorben und heute, eine Legislaturperiode später, gibt es das BZÖ wohl bald nur mehr in Kärnten und auch dort, spielen sie kaum mehr eine Rolle. Ich nehme an, dass ein sehr ähnliches Schicksal auch das Team Stronach ereilen wird. Denn wie gesagt, wirklich überzeugen können sie nicht. Die Geschichte zeigt, dass man sich in Österreich, trotz des geringen Angebots als neue Partei kaum langfristig etablieren kann. Einzige Ausnahme sind Die Grünen, die mittlerweile auch ihr Stammwähler-Klientell haben, das ihnen so schnell niemand mehr nehmen kann.
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Stronach rechnet sich wohl unrealistisch große Chancen aus. Mich freut aber, dass er der FPÖ einen unglaublichen Strich durch die Rechnung macht. Nicht zuletzt seinetwegen ist diese im letzten Jahr in den Umfragen von über 30% auf 17-19% abgestürzt.
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Ich glaub, dass er in seiner überheblichen Naivität tatsächlich davon ausging, die Wahl gewinnen zu können. Nachdem er nun auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, interessierts ihn im Prinzip gar nicht mehr. Er will sein Geld zurück und sich insgesamt verdrücken. Deswegen löst sich auch alles auf, mehr oder weniger langsam, aber sicher.
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