Ich habe heute auf "derstandad.at" wiedermal ein bisschen gelesen, darunter ein paar Artikel über die Entwicklugen im Nahen Osten. Dabei bin ich auf folgenden Kommentar gestoßen:
Zitat Hinhaltetaktik
solange, bis alles strittige zugepflastert und besiedelt ist; hin und wieder ein paar ablenkungsmanöver in gaza oder südlibanaon, und alles geht weiter wie immer
bei der uno ists ja auch sooo langweilig bei dem thema, und wenn einer die dinge beim namen nennt, laufen alle raus, damit die ami´s nicht sauer sind!
zu ernstzunehmenden verhandlungen müssen die karten besser verteilt sein...erst eine persische atommacht kann für die palästinenser etwas herausholen!
Das war zumindest der Auslöser, warum ich diesen Thread erstellen wollte. Allerdings gibt es um dieses Thema weit mehr zu diskutieren, als die Frage, ob der Iran zur Attommacht werden sollte, obgleich es eine sehr wichtige Frage ist.
Wie steht ihr z.B. zu den momentanen Gesprächen über eine atomwaffenfreie Welt? Könnt ihr euch vostellen, dass dieser Wunsch je zur Realität wird? Sind die weithin als "Schurkenstaaten" bekannten Länder wie Nordkorea und Iran wirklich um so viel gefährlicher als die USA, oder Israel? Gibt es Staaten, die die Bombe in ihrer momanten Situation wirklich haben bzw. behalten sollten?
Das Thema ist also ein sehr breites. Es würde mich freuen, wenn ihr euch zu irgendeinem Punkt äußern würdet.
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Zitat Könnt ihr euch vostellen, dass dieser Wunsch je zur Realität wird?
Nein, natürlich nicht. Keine Atommacht gibt freiwillig ihr Arsenal auf, das sie einerseits gefürchtet von Feinden und andererseits geschützt vor Angriffen macht. Das wäre ja auch ziemlich blöd.
Zitat Sind die weithin als "Schurkenstaaten" bekannten Länder wie Nordkorea und Iran wirklich um so viel gefährlicher als die USA, oder Israel?
Das lässt sich schwer sagen. Es kommt in den meisten Fällen wohl nur auf einen einzigen Mann (oder zumindest auf sehr wenige Menschen) an, der die Befugnis dazu hat, über Atomsprengköpfe und ihre Verwendung zu entscheiden. Insofern sehe ich überall ein großes Gefahrenpotential.
Zitat Gibt es Staaten, die die Bombe in ihrer momanten Situation wirklich haben bzw. behalten sollten?
Die Frage kann ich nicht beantworten, da ich nicht jede Situation jedes Staates kenne, der eine Atombombe besitzt. Ich würde allerdings sagen, dass der Besitz einer Atomwaffe für keinen Staat unbedingt notwendig sein dürfte, da es von keinem Staat auch nur ansatzweise in Betracht gezogen werden sollte, jemals tatsächlich Gebrauch davon zu machen.
Ich seh in dem Ganzen nur eine Art Spiel erwachsener Männer und die allseits präsente Frage, wer den größeren Penis hat. Das Problem is allerdings, dass es hier gravierende Folgen haben kann, wenn einer von diesen Männern in seiner Ehre verletzt wird und daraufhin gewisse grauenvolle Maßnahmen ergreift, um seine Potenz zu beweisen. Das is für mich ein durchwegs vorstellbares Szenario, denn die Welt is ein Kindergarten.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Wenn alle Attommächte ihre Waffen aufgeben würden, hätten allen einen Nachteil, weswegen es irgendwie keiner mehr wäre. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für manche Präsidenten sogar eine Option wäre. Ich denke da an Obama.
Zitat Es kommt in den meisten Fällen wohl nur auf einen einzigen Mann (oder zumindest auf sehr wenige Menschen) an
So ist es leider immer, wenn es um Krieg geht. Ein paar Leute spinnen sich irgendetwas zusammen, Hunderttausende sterben dafür. Ich frag jetzt einfach mal direkt: Wer hält die vermuteten Ambitionen (man weiß es ja nicht mir Sicherheit) des Irans, atomare Waffen zu entwickeln für inakzeptabel und hält es für notwendig sie zu stoppen?
Zitat [...] Das is für mich ein durchwegs vorstellbares Szenario, denn die Welt is ein Kindergarten.
Leider wahr. Was mich immer schon gestört hat, ist, dass wir auf der Welt schon so viele Bündnisse mit tollen Grundsätzen haben, und es trotzdem keine gemeinschaft gibt, die offen und effizient gegen Aggressoren auftritt.
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Zitat Sind die weithin als "Schurkenstaaten" bekannten Länder wie Nordkorea und Iran wirklich um so viel gefährlicher als die USA, oder Israel?
Ja.
Weils nicht nur um die Führer einzelner Staaten geht - die ja in beiden Ländern gleich verrückt sein können - sondern um die Faktoren, die beide möglicherweise abhalten könnten.
Wenn ein US-Präsident eine Bombe wirft, in einer Zeit wie dieser, werden sich Millionen von Menschen in den USA auf die Beine stellen und zu protestieren beginnen. Die daraufhin folgenden innenpolitischen Unruhen wären einen Abwurf einfach nicht wert. In Ländern wie den von dir aufgezählten wird es entweder gar keine innenpolitischen Unruhen geben, oder aber sie werden gewaltsam niedergeschlagen werden und gut is. (siehe "green movement" bei der Wahl im Iran)
You're not the contents of ... hey, where's my wallet?!
Zitat Weils nicht nur um die Führer einzelner Staaten geht - die ja in beiden Ländern gleich verrückt sein können - sondern um die Faktoren, die beide möglicherweise abhalten könnten.
In den aller meisten Fällen stimmt das wohl. Aber ich kann mir gut vorstellen, und ich denke da hauptsächlich an Israel, dass es auch Fälle geben kann, bei denen die Regierung eines demokratischen Staates sich bedroht fühlt und in seiner Panik, aber auch stetigen Gewaltbereitschaft, eine riesen Dummheit begeht. Wenn man die Notwendigkeit eines Atomschlags gegen eine potentielle Gefahr gut genug propagieren würde, bekäme man dafür vielleicht sogar halbwegs starke Zustimmung in der eigenen Bevölkerung. Nicht umsonst bekamen anti-arabische Rechtsparteien bei den Wahlen letztes Jahr die Mehrheit der Stimmen. Was Israel vor der internationalen Gemeinschaft zu fürchten hat, ist ebenfalls fraglich. Bisher konnten sie sich auch alles erlauben.
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Zitat Wenn alle Attommächte ihre Waffen aufgeben würden, hätten allen einen Nachteil, weswegen es irgendwie keiner mehr wäre.
Würde ein derartiges Abkommen beschlossen werden, müsste man a.) sicherstellen, dass jede Atommacht auch tatsächlich partizipiert. b.) sicherstellen, dass das Abkommen konsequent eingehalten wird und es keinerlei geheime Produktionen von Atomsprengköpfen gibt.
Insbesondere b wird äußerst schwierig werden. Ich denke nicht, dass man eine Waffe, die einmal entwickelt wurde, völlig aus der Kriegsführung verbannen kann. Besonders dann nicht, wenn es sich um eine derartig potente Kraft handelt, die auf so vielen Weisen als Druckmittel eingesetzt werden könnte.
Nicht Sieg sollte der Sinn einer Diskussion sein, sondern Gewinn.
Nordkorea hat vor kurzer Zeit ein südkoreanisches Kriegsschiff durch einen Torpedo-Angriff versenkt. 48 Matrosen kamen dabei ums Leben. GEstn wurde belget, dass es sich mit Sicherheit um einen nordkoreansichen Angriff handelt. Nun forderte Südkorea die internationale Staatengemeinschaft zu Sanktionen für seinen Nachbarn auf. Nordkorea drohte aber mit Krieg, sollten Sanktionen verhängt werden. Was sollte getan werden? Kann man gegen gestörte Aggressoren wie Nordkorea, das miliärisch ja über einen gewaltige Macht verfügt und auch Atomwaffen besitzt, überhaupt effizient vorgehen?
Mir ist schon klar, dass wir hier jetzt nicht auf eine endgültige Lösung, die alle Probleme für immer beseitigen würde, kommen werden, aber man kanns ja mal versuchen!^^
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Die Nordkorea-Problematik ist zweifelsohne sehr schwierig. Auch wenn jetzt schon wieder ein bisschen Gras über die Sache mit dem Torpedo-Abschuss gewachsen ist, so ist so ein Angriff in keiner Weise zu entschuldigen. Über kurz oder lang ist es in meinen Augen nicht möglich, dass das Koreaproblem ohne einen bewaffneten Konflikt gelöst wird. Nordkorea wird weiter provozieren und irgendwann platzt Südkorea der Kragen und es kommt zur Eskalation. Spannend ist, welche Rolle die beiden Weltmächte China und USA in diesem Konflikt dann spielen. Also solange dieser Wahnsinnige in Pjöngjang an der Macht ist, sehe ich leider keine Möglichkeit für eine friedliche Lösung.
Zitat Also solange dieser Wahnsinnige in Pjöngjang an der Macht ist, sehe ich leider keine Möglichkeit für eine friedliche Lösung.
Da hast du wohl recht. Sehr wichtig ist es auch zu berücksichtigen, dass Nordkorea fast seine ganzen Ressourcen, sein ganzes Potential für den Bau und die Weiterentwicklunge von Waffen verwendet, seit Jahrzehnten. So ein Land will und muss einen Krieg führen, weil die dafür ausgegebenen Milliarden sonst verschwendet gewesen wären. Die Führung kann sein Verhalten der ständigen Aufrüstung nur durch einen "notwendigen", wenn auch in Wahrheit eher erzwungenen oder provozierten Krieg legitimieren.
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"
Die USA hat in seinem jährlichen Militärbericht besonders auf das Aufrüsten Chinas aufmerksam gemacht und die Situation so dargestellt, dass China Taiwan mit einer Invasion drohe. Ein Sprecher der chniesischen Regierung meinte dazu, dass die USA "objektiver Fakten ignoriere", dass der Aufbau des chinesichen Militärs "vernünftig und angemessen" wäre und das solche Vorwürfe den Beziehungen der beiden Supermächte schaden könnten.
Wer von beiden ist das Arschloch?
"Jeden Abend starb ich! Und jeden Abend wurde ich wiedergeboren! Feierte Wiederauferstehung…"