Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 32 Mitglieder
30.049 Beiträge & 368 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • 30 000 Datum01.08.2013 16:20
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema 30 000

    Noch 69, ha, in yo face, in yo face

  • IrgendwasDatum01.08.2013 16:19
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Irgendwas

    Eine bizarre Diskussionsrunde über die Evolutionstheorie:
    http://www.youtube.com/watch?v=8hMX51-F47M

  • Last one to post wins!Datum28.07.2013 21:03
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Last one to post wins!

    Hört gar nicht mehr auf.

  • Geld verdienen - JETZTDatum27.07.2013 17:05
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Geld verdienen - JETZT

    Zitat
    Gemeint sind wohl eher die Produkte, die sehr wohl seriös sind und keine linken Tricks im Kleingedruckten haben.


    Is ja klar. Das sind ja auch eben gerade nicht Produkte der EFS, sondern jene von anständigen Firmen. Es fällt deshalb allerdings irgendwie schwer, ihnen das positiv anzurechnen.

    Zitat
    Die Unabhängigkeit ist eben dadurch gegeben, dass Sie an keinen firmeneigenen Produkten gebunden sind, sondern nur die Produkte des Marktes offerieren.


    Auch diese Auffassung habe ich verstanden. Natürlich liegt es nahe, deshalb die EFS und alle ihre Mitarbeiter zu PR-Zwecken als unabhängig zu bezeichnen. Sie sind ja auch offiziell nicht an bestimmte Gesellschaften gebunden. Sie sind allerdings existentiell daran gebunden, überhaupt irgendwelche Verträge ins Rollen zu bringen und in letzter Konsequenz der Profitgier auch daran, eine bestimmte Art von Verträgen (etwa provisionsträchtige Lebensversicherungen) zum Abschluss zu bringen. Das Wort Unabhängigkeit mundet in diesem Zusammenhang für den, der das Prinzip begriffen hat, etwas seltsam an. Denn eigentlich ist dem Kunden die Unabhängigkeit von Gesellschaften ziemlich egal, weil es für ihn keine Rolle spielt, wo er nun seine Versicherung hat. Für ihn ist lediglich die Frage wichtig, ob er überhaupt eine solche braucht und ob sie in ihrer Gestalt auch seinen Bedürfnissen entspricht. Ihm in dieser Hinsicht mit psychologischen Spielchen irgendetwas einzureden ist ein grober und leider kaum nachweisbarer Missbrauch der Beratungsverantwortung.

    Zitat
    Hier wirkt es vielleicht nur etwas krasser, da es um keine materiellen sondern um Finanzprodukte geht.


    Der Unterschied liegt im Vertrauen. Wenn ich in die Raiffeisenbank oder zu Wüstenrot gehe, oder wenn ein Staubsaugervertreter vor der Tür steht, dann weiß ich, dass meinem Gegenüber wichtig ist, dass er etwas an den Mann bringt. Der würde das auch nicht leugnen. Ich kann diesen offenkundigen Umstand dann bei meinen Überlegungen berücksichtigen und bin automatisch skeptischer gegenüber dem, was er zu mir sagt.
    EFS-Mitarbeiter hingegen beteuern mit der Betonung auf ihre Unabhängigkeit von bestimmten Gesellschaften, dass ihnen allein das Wohl des Kunden am Herzen liegt. Bis dieser verstanden hat, was hinter dem ganzen Konzept steht, hat er vielleicht schon Verträge abgeschlossen, die in ihrer Form übertrieben sind oder die er sogar überhaupt nicht braucht; weil er eben durch das ewige Schwören auf Kundenorientierung dem Berater seiner komplexen finanziellen Angelegenheiten vollstes Vertrauen geschenkt hat.

    Zu der Firmenphilosophie und den Menschen, die da dahinterstehen, kann ich nicht wirklich was sagen. Allerdings ist mir schon bewusst gewesen, dass man eine gewisse Lebenseinstellung und Mentalität haben muss, um da länger dabei zu sein.

  • Geld verdienen - JETZTDatum25.07.2013 10:54
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Geld verdienen - JETZT

    Zitat
    Das Unternehmen ist keinesfalls eines das nur auf Abzocke oder Betrug aus ist


    Dein Beitrag steht zu dieser Aussage meines Erachtens im Widerspruch.^^

    Zitat
    Die Angebote werden präsentiert und sollen am besten am Ende des Gesprächs alle unterschrieben werden. VORSICHT! Hier kommen tatsächlich Lügen, Tricks und Psychospielchen zum Einsatz!


    Ich war wie gesagt nur im ersten Seminar und habe daher so ein Beratungsgespräch nie miterlebt, aber deine Beschreibung klingt ziemlich krass.

    Unter anderem:

    Zitat
    Hier muss man natürlich vorsichtig sein und immer bedenken, dass der Berater pro Abschluss natürlich Provision erhält - ist aber nichts anderes wie bei Versicherungsleuten oder Bankangestellten.


    Das stimmt, aber diese behaupten auch nicht, unabhängig zu sein. EFS-Mitarbeiter versuchen zu suggerieren, dass ihnen allein das Kundenwohl am Herzen liegt, und dass sie im Gegensatz zu Mitarbeitern einer Gesellschaft keine Produkte verkaufen. So wie du das nun beschrieben hast, sieht es aber wohl so aus, als würde ihnen die eigene Geldbörse der wichtigste Aspekt der Beratung sein. Um das als Abzocke anzusehen, muss man da in meinen Augen nicht mehr besonders weit gehen. Vor allem hat dieses Punktesystem eine schädliche Wirkung auf die ethische Haltung. Wie häufig kann es schon vorkommen, dass so ein Berater einem Kunden vom Abschluss eines Vertrages abrät, der ihm selbst die noch verbliebenen nötigen Punkte für ein Levelup bringen würde?

    Einen richtigen Vergleich kann man zu seriösen Finanzberatern beziehen, die einen Pauschalpreis oder einen üblichen Stundenlohn für ihre Analyse und ihre Ratschläge verlangen. Diese sind nämlich tatsächlich von allein Seiten aus betrachtet unabhängig und nicht daran gebunden, dass der Kunde überhaupt irgendetwas an seiner Finanzsituation ändert; erst recht nicht das, was er vielleicht nicht braucht oder ihm sogar schadet.

    Zitat
    Weiters hat man ab da Mitarbeiter, die für z.B. gerade mit der 2 oder 3€ stufe begonnen haben und für die man auch bereits wieder Geld erhält.


    Das erklärt umso mehr, warum sie jeden nehmen. Es klingt für mich in Kombination mit den 9 weiteren Kontakten pro Kunde stark nach Schneeballsystem. Wer in dieser Hierarchie ganz oben ist, macht das große Geld.

    Summa summarum haben wirs also mit ner Schneeballfirma zu tun, in der man als Kunde und als neuer Mitarbeiter angelogen und psychisch manipuliert wird. Natürlich muss es für den Kunden auch ein paar Vorteile geben, sonst würds ja nicht laufen. Von einem zweischneidigen Schwert kann da aber keine Rede sein. Was mich interessieren würde: Bist du zu diesen Einsichten eigentlich erst im Nachhinein gekommen, oder hast du das von Anfang an gewusst?

  • Geld verdienen - JETZTDatum24.07.2013 13:13
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Geld verdienen - JETZT

    Kennt wer von euch die Euro-Finanz-Service AG? Das ist ein Dienstleistungsunternehmen, das Finanzberatung anbietet. Ich hatte vor einigen Monaten mit denen zu tun, als ich auf Jobsuche war. Es gab dann ein Bewerbungsgespräch und ich wurde genommen. Nach dem ersten Seminar war ich wieder weg.

    EFS ist nach meinem Eindruck ein reichlich dubioser Verein.

    Gründe:
    1) Ich habe gehört, dass im Grunde jeder dort genommen wird. Das liegt daran, dass sie eigentlich keine Arbeitskräfte, sondern neue Kunden in deiner Verwandt- und Bekanntschaft suchen. Ihre Beratung ist kostenlos und sie beziehen den Verdienst aus der Vermittlungsprovision, die sie nach dem Abschluss von Versicherungen oder anderen Verträgen von den Anbietern erhalten. Allerdings ist jeder Kunde im Gegenzug dazu angehalten, ihnen 9 weitere Adressen von Bekannten zu geben, die die Mitarbeiter vom EFS dann kontaktieren können.
    2) Der Infoabend und das erste Seminar waren psychologisch manipulativ aufgebaut und zielten auf die Vermittlung eines besonderen Lebensgefühls ab. Man saß da im Anzug und hörte sich an, wie man in kürzester Zeit viel Geld verdienen und aufsteigen kann, und das ohne irgendeine besondere Vorbildung. Dass das in so einem Betrieb sicher nicht möglich ist, ohne irgendjemandem auf die Füße zu treten, weiß jeder mit entsprechender Lebenserfahrung. Deshalb waren auch durchwegs junge Leute da. Zum ersten Mal richtig aufmerksam wurde ich aber bei der Warnung vor dem "gutgemeinten Ratschlag" unserer Angehörigen, diesen Job nicht zu machen.
    3) Der, dem man auf die Füße tritt, ist der Kunde. Die Arbeit auf Provision führt auf kurz oder lang dazu, dem Kunden einmal eben nicht das anzuraten, was für ihn das beste wäre, sondern das, was für einen selbst am meisten Geld abwirft. Als ich dann im Internet recherchiert habe, wurde ich auch schnell fündig bezüglich von Klagen, die gegen Berater der EFS vorlagen.
    4) Es ist doch reichlich seltsam, dass junge Menschen ohne Kenntnisse in diesem Bereich, ja sogar ohne Affinität zur Finanz in einer solchen Firma aufgenommen werden. Es wäre zwar zu Anfang nur unsere Aufgabe gewesen, die Daten der Kunden zu erheben, und wir hätten keine Beratung geben dürfen, aber es ist schlichtweg unverantwortlich, Unausgebildete und Unqualifizierte auf die Menschen loszulassen und sie so wirken zu lassen, als hätten sie Ahnung von irgendwas.

    Kennt das jemand von euch?

  • Danke

  • Zitat
    Ist das nach dem Ende nicht offensichtlich, dass es einen 2. Teil gibt?


    Ich bin ja eh auch eher davon ausgegangen, aber hätte ja sein können, dass du da explizite Quellen hast.

  • Jo, fand den auch gut. Gute Schauspieler und tolle Grundidee. Der Anfang hatte mir ein bisschen zuviele Cuts in den Actionszenen.

    Woher weißt du das mit dem zweiten Teil?

  • späm(m)enDatum08.07.2013 18:00
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema späm(m)en

    Was is das?

  • Last one to post wins!Datum08.07.2013 17:59
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Last one to post wins!

    Jo, schon wieda.

  • 30 000 Datum08.07.2013 17:59
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema 30 000

    Glaubst du. Ich denke, dass es höchstens noch 6 Monate dauern wird.

  • IrgendwasDatum28.06.2013 16:17
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Irgendwas

    Interessanter Standardartikel:
    http://derstandard.at/1371169529759/asmr...youtube-haircut

    Es geht um das Auslösen guter Empfindungen durch bestimmte, offenbar hauptsächlich akkustische Reize. In Youtubevideos sind junge Frauen zu sehen, die mit ihren Nägeln auf Glas klimpern oder über ihre Handtasche kratzen.

  • Zitat
    Das wird dir jeder religiöse Muslim bestätigen, und die Gelehrten sowieso.


    Das kann ich mir nicht vorstellen. Dass "Gelehrte" sich damit intensiver auseinandersetzen, is mir eh klar. Aber diese vernünftige Herangehensweise an ethische Probleme dringt definitiv nicht zur (religiösen) Bevölkerung durch. Dabei ist es völlig egal, von welcher Religion wir nun sprechen. Die Masse bekommt im Großen und Ganzen eben das Rezept serviert, von dem ich vorher gesprochen habe. Das merkst du an allen Ecken und Enden, wenn von ethischen Problemen die Rede ist. Da werden fast alle Menschen rasch dogmatisch. Das kommt vor allem in der hölzernen Argumentationsweise zum Ausdruck, der auch ansonsten recht kluge Leute plötzlich verfallen.

    Vernünftig wäre es, wenn man im Unterricht gemeinsam mit dem Schüler den Koran liest, die ethischen Weisungen kritisch bespricht und unterschiedliche Meinungen dazu diskutiert, beispielsweise im Sinne von "Hier haben wir ein schönes Grundprinzip für ein moralisches Verhalten.", oder "Das ist eine oftmals brauchbare Richtlinie, aber sie ist nicht immer sinnvoll. Ihr müsst entscheiden, wann sie zur Anwendung kommt."(*), oder "Diese Weisung ist absolut nicht mehr zeitgemäß, die kann man völlig vergessen.", oder "Das hier ist brutal und hat in einer funktionierenden Gesellschaft nichts verloren.". Doch wo findet ein solcher Unterricht statt? In einem konfessionellen Rahmen wohl eher nicht. Er setzt ein viel zu hohes Maß an Objektivität voraus, das man vom gläubigen Schüler gleichermaßen wie vom gläubigen Lehrer einfordern muss, damit das gelingen kann.

    Ich weiß nicht, ob die von dir erwähnten Gelehrten sich auf diese objektive, distanzierte Weise mit dem Koran beschäftigen. Nach dem, was du gesagt hast, gehe ich einmal stark davon aus. Was mir dann allerdings völlig schleierhaft ist: Wozu braucht man dieses Buch? Wozu brauche ich eine Anleitung, wenn ich sie in jeder Situation beiseite lege und mich frage, ob sie denn sinnvoll ist? Warum lasse ich die Anleitung nicht irgendwann einfach liegen und benutze einfach meinen eigenen Kopf, um Schwierigkeiten zu meistern?

    Zitat
    Ich hoffe, aber du konntest das eine oder andere Argument nachvollziehen.


    Im Großen und Ganzen bin ich recht froh darüber, dass die Vernünftigkeit meiner Position einsiehst. Das ist eigentlich schon alles, was ich erreichen will. Ich kann im Gegenzug nachvollziehen, dass du glaubst, dass ein Schwinden der Religion eine Verschlechterung der Umstände auf der Welt zur Folge hätte. Das hat wohl vor allem mit deinen Erfahrungen zu tun, die du gemacht hast. Ich bin nur schlichtweg genau anderer Meinung und sehe im Mangel einer vernünftigen ethischen Erziehung einen furchtbaren Missstand, den wir eben vor allem der Religion zu verdanken haben.

    (*) Wenn ich im Übrigen selbst entscheiden muss, wann ich mich an eine Regel halte und wann nicht, wird sie redundant.

  • Zitat
    Ich kenne keine Vorschrift, die neben einem theologischen, nicht auch eine praktischen und logisch nachvollziehbaren Grund hat.


    Da haben wir offenbar eine unterschiedliche Sicht der Dinge. Ich bin nämlich ja gerade der Auffassung, dass sich viele aus der Religion stammende Normen nicht vernünftig begründen lassen. Das größte Problem sind neben den zahllosen sinnlosen Weisungen auch die allgemeinen Richtlinien, die typisch für autoritäre Ethikkonzepte sind. Ich werde erstmal Beispiele aus dem Christentum geben. Du hast aber in unserer Diskussion bereits erwähnt, dass diese im Islam in ähnlicher Form vorzufinden sind. Korrigiere mich, sollte ich da falsch liegen.

    1) Du sollst andere Menschen nicht belügen.
    Als allgemeine Richtlinie ist das unvernünftig. Es gibt zweifellos Situationen, in denen man lügen sollte. Das wäre etwa dann der Fall, wenn die Gestapo vor deiner Haustür steht und nach flüchtigen Juden fragt, die sich bei dir verstecken.
    2) Du sollst andere Menschen nicht töten.
    Das ist eine ebenso unvernünftige allgemeine Richtlinie. Bestes Beispiel dafür ist die Sterbehilfe. Es gibt Menschen, die totkrank sind und ihre Ärzte unter unglaublichen Schmerzen um einen Tod in Würde anflehen. Es besteht in einer solchen Situation aus rationaler Sicht für den Arzt auf jeden Fall die Erlaubnis, zu töten. Wenn man mich fragt, besteht sogar das Gebot.
    Andere Debatten wie etwa jene um die Abtreibung drehen sich ebenfalls hauptsächlich darum, dass das ethische Denken der meisten Menschen auf solchen allgemeinen Richtlinien aufgebaut ist, die keine Ausnahmen erlauben.
    3) Du sollst andere Menschen nicht bestehlen.
    Natürlich gibt es auch hier Fälle, in denen man aus vernünftiger Sicht nicht nach dieser Maxime handeln, sondern sogar das exakte Gegenteil tun sollte. Ich führe das gar nicht mehr näher aus.

    Der Punkt ist: Ethik ist nicht so einfach. Es genügt nicht, ein paar konkrete Gesetze aufzustellen und zu sagen: Wer sich in jeder Situation daran hält, ist ein guter Mensch. Ethik ist etwas ganz und gar Abstraktes. Die Religionen suggerieren, dass es für eine gute Moral ein Rezept gäbe. Das ist falsch. Ethik ist schwierig. Wer ein verantwortungsbewusster, moralisch handelnder Mensch sein will, muss seine Entscheidungen in jeder Situation neu überdenken. Dafür braucht es einiges an Erfahrung und auch die Kenntnis üblicher teleologischer und deontologischer Ethikkonzepte, um sich einer Situation anpassen und alles gut miteinander vergleichen zu können. Diese Erfahrungen und Kenntnisse kann man sich in einem anständigen Unterricht bei einem guten Lehrer aneignen.

    Zitat
    (...), und dennoch würde die Abschaffung des Religionsunterrichts oder der Religionen an sich die Gesellschaft nicht zum Besseren verändern, sondern zum Schlechteren.


    Unter der Voraussetzung, dass ethische Erziehung rationalsiert wird, bin ich da wie gesagt anderer Meinung.

  • 30 000 Datum11.06.2013 19:57
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema 30 000

    Jetzt ist die Anzahl noch benötigter Beiträge eh schon zweistellig. Geht dahi.

  • Zitat
    Mein Glaube wirkt für mich viel schwerer als meine politische Einstellung, die sich ja auch immer wieder ändert. Meine Religion aber, behalte ich bis ich sterbe. Die Werte meiner Religion will ich ein Leben lang vertreten. Darin besteht für mich der Unterschied. Religion ist einfach wichtiger.


    Das ist eine rein subjektive Betrachtung, die deshalb in unserer Frage keine Relevanz hat. Es ist etwa völlig vorstellbar, dass jemand anderes sagt: "Meine Religiosität und mein Glaube an Gott haben sich während meines Lebens unzählige Male geändert, meine Einstellung zu gesellschaftspolitischen Themen und sozialen Werten ist immer dieselbe geblieben und wird auch dieselbe bleiben, bis ich sterbe. Politik ist einfach wichtiger."

    Zitat
    Eine gute Moral selbst jedoch kommt nunmal in den allermeisten Fällen von der Religion.


    Hier sind wir bei einem weiteren Kernthema angelangt, das auch mit unserer Frage zusammenhängt. Ich zitiere dazu nochmal aus dem Blogbeitrag, der Grundlage für unsere Diskussion war:
    "Doch darüber hinaus ist mir die Schaffung eines verpflichtenden Ethikunterrichts ab der Grundschule zurzeit eines der größten Anliegen im Bildungsbereich. Menschen zukünftiger Generationen sollen sich unabhängig von ihrer Weltsicht mit moralischen Konzepten befassen und sich mit dem Problem auseinandersetzen, ob und wie sich ethische Normen vernünftig begründen lassen. Ich möchte, dass sie auf die Frage “Warum soll ich so handeln?” andere Antworten geben können, als “Weil Person X das so gesagt hat.”, “Weil es in Gesetz Y verankert ist.” oder “Weil das im Buch Z steht.”. Dogmatische Moral ist weder emotional noch rational verankert und steht daher auf einem losen Fundament. Wer seine Taten vor sich selbst und vor andere durch die Berufung auf Autoritäten rechtfertigt, dem ist grundsätzlich nicht zu trauen, da er dabei jegliche Eigenverantwortung für sein Handeln ablegt."
    Religiöse oder anderweitig autoritäre Moralkonzepte sind für rationale Menschen völlig wertlos, weil sie beliebig sind. Eine ethische Autorität verlangt ein gewisses Verhalten, ohne eine vernünftige normative Begründung dafür zu liefern. Befolge ich also dennoch die Weisungen, macht mich dies zu einer moralischen Marionette. Denn hätte die Autorität etwas anderes gefordert, so hätte ich ihr genauso Folge geleistet. Ein verantwortungsvoller Mensch muss sein Handeln ohne Bezug auf eine Autorität rechtfertigen.
    Ich bin schlussendlich der Auffassung, dass die weite Verbreitung autoritärer (und eben leider insbesondere religiöser) Ethik der Grund für viele Probleme in der Welt ist. Was die Menschen für gut und böse, für richtig und falsch halten, ist durch die Zeiten stets beliebig austauschbar gewesen. Heute entrüsten sie sich über etwas, das sie gestern mit ihrem Tod verteidigt hätten. Dies ist die Konsequenz autoritärer Ethikkonzepte. Dazu ein Absatz aus meinem letzten Blogartikel:
    "Die Menschheit ist emotional stupide. Empathievermögen ist eine herausragende Eigenschaft, noch viel herausragender als kognitives Genie und darüber hinaus auch seltener. Das Erkennen der Notwendigkeit einer Ethik war in erster Linie eine Errungenschaft des Verstandes. Das Einprägen von Verhaltensregeln und das Verstehen ihres Zwecks ist großteils der Verdienst der Intelligenz. In der emotionalen Dummheit der Menschen liegt der Grund, dass ethische Regelwerke seit jeher zumeist eben das waren: ein Konzept von Normen, die es zu erlernen galt. Der Mensch erlernt, wie er sich verhalten soll. Der Mensch erlernt, was gut und böse ist. Wir lernen, in welchen Situationen wir lachen dürfen, was wir traurig finden oder weswegen wir wütend sein sollen. Man hat uns beigebracht, worüber wir uns entrüsten und was uns kalt lassen soll. Dass gewöhnliche Menschen unter Anweisung einer Autorität furchtbare Dinge tun können, ist damit selbstverständlich. Dass Schlachthäuser in unserer Gesellschaft zum Lebensalltag gehören und eine entsprechend erzogene Generation in einigen Jahrhunderten nicht fassen wird können, dass so etwas jemals möglich war, ist ein erschreckend vertrautes Bild, das diesen Sachverhalt aus jeder Sicht veranschaulicht."

    Zitat
    Die wenigsten Menschen fühlen sich wirklich verpflichtet irgendetwas davon einzuhalten, wenn sie nicht gläubig sind und es aus Liebe zu Gott tun, mit der Hoffnung auf einen großartigen Lohn.


    Da gebe ich dir Recht. Den Grund dafür sehe ich darin, dass im Grunde fast niemand mit vernünftigen ethischen Konzepten in Kontakt kommt. Wenn man den Menschen schon von der Grundschule an erklärt, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, und insbesondere, aus welchen vernünftigen Gründen man sich für diese oder jene entscheiden sollte, wäre dieses Problem mit großer Sicherheit gelöst. Menschen würden aus dem natürlichen Bedürfnis heraus, in Übereinstimmung mit ihren vernunftgeprägten Vorstellungen vom Guten zu handeln, verantwortungsvoll sein.

    Zitat
    [...] und nicht immer ist der vernünftigste Weg, der beste.


    Hast du dafür ein Beispiel?

    Zitat
    Wenn du den Religionsunterricht abschaffen könntest, wissend, dass es die Religiosität zukünftiger Generationen schwächen würde, wäre es dir dann noch mehr ein Anliegen, oder würdest du es dann eher unterlassen?


    Da ich dir darauf noch eine Antwort schuldig bin, möchte ich sie dir jetzt geben, da du sie nun vermutlich besser nachvollziehen kannst: Eine Schwächung der Religiosität in kommenden Generationen wäre mir tatsächlich ein großes Anliegen, wenn sie mit der Rationalisierung ethischer Erziehung einhergehen würde.

    Sorry für den langen Beitrag. Ich hoffe, du hast dadurch wieder eine klein wenig deutlichere Einsicht in meine relativ umfangreiche Position zu diesem Thema erlangt.

  • Zitat
    Ich weiß, dass es immer ein Risiko birgt, dem Staat zu große Macht über die Menschen zu geben. Doch in diesem Fall gibt es, ganz allgemein gesprochen, allzu oft nur zwei Möglichkeiten, entweder erfolgt die Erziehung in den Kindergärten und Schulen, oder sie erfolgt gar nicht. Die Entscheidung hängt wohl davon ab, wie sehr man dem Staat vertraut. Mein Vertrauen reicht derzeit noch aus, um die erstgenannte Möglichkeit vorzuziehen.


    Es ist für dich also vorstellbar, dass es eine Unterrichtsstunde gibt, in der Schüler dazu animiert werden, die Wertvorstellungen der stimmenstärksten politischen Partei anzunehmen und demgemäß zu leben? Oder wie soll ich diesen Absatz verstehen?

    Zitat
    Ich sehe nicht, warum du plötzlich davon ausgehst, dass meine Religion eine Ausnahmeregelung zu Teil werden soll.


    Ich habe das deine in Klammer gesetzt. Das bedeutet, dass ich von dir grundsätzlich wissen wollte, weshalb religiöse Wertanschauungen subjektiv unterrichtet werden sollten, politische aber (beispielsweise) nicht.

    Zur Verdeutlichung meines Anliegens gibts hier ein kleines Experiment, das zum gegenseitigen Verständnis beitragen soll (IPÖ...Imaginäre Partei Österreichs):
    "Um es jetzt auf den Punkt zu bringen, was meine persönliche Meinung, auf meine eigene politische Einstellung bezogen, ist: würde man den IPÖ-Unterricht abschaffen, ich wäre nicht damit einverstanden und würde protestieren. Dennoch würde ich damit gut klar kommen. Denn ich habe vor, mir für meine Kinder, so fern ich mit welchen gesegnet werde, Zeit zu nehmen und ich werde mich darum bemühen, dass sie mit oder ohne Politikunterricht in der Schule, zu moralischen und politischen Menschen heranwachsen. Ich werde sie in das Clubhaus mitnehmen, damit sie dort die Statuten lernen und ab einem gewissen Alter auch das Lesen des Wahlprogramms. Und ich werde ihnen die Bedeutung dessen erklären, was sie da lesen.
    Leid tut es mir nur für jene Kinder, die zwar auch aus Überzeugung IPÖ-Mitglieder sein werden, die aber von ihren Eltern nicht das nötige Wissen über unsere Partei vermittelt bekommen, weil diese sich eben nicht die Zeit dafür genommen haben werden. Solche werden es auch sein, die später anfällig für Extremismus sind. Denn der Extremismus kommt von der Unwissenheit (und falschen Kontakten natürlich).
    "

    Damit du mich besser verstehst: Für mich liest sich der Originalabsatz mit denselben Gefühlen, wie der von mir veränderte. Ich halte es schlichtweg für hirnrissig, den subjektiven Unterricht einer Weltanschauung zu fordern, gleich, welcher Gestalt diese sein möge.

    Um also nochmal die entscheidende und nach wie vor nicht beantwortete Frage zu stellen: Was macht Religion für dich zur Ausnahme?

  • Zitat
    Aber, wie schon gesagt, viele Eltern nehmen sich heute dafür nicht ausreichend Zeit, oder haben gar nicht das ausreichende Wissen dazu. Somit trägt die Schule mehr Verantwortung.


    Das ist kein allgemeingültiger Schluss. Wäre er es, so könnte man beispielsweise auch wie folgt argumentieren: Hinreichend viele Eltern möchten, dass ihr Kind nach den Maximen und Werten der gegenwärtig stimmenstärksten politischen Partei erzogen wird. Sie selbst haben nicht ausreichend Zeit oder ausreichend Wissen dafür. Somit trägt die Schule die Verantwortung.

    Das ist völlig undenkbar. Allein die Bequemlichkeit der Eltern kann, wie ich gerade gezeigt habe, also kein Argument dafür sein, eine ihren Wünschen entsprechende Erziehungsmaßnahme automatisch in der Schule durchzuführen.

    Zitat
    Also, wo sonst, wenn nicht in der Schule?


    Wie schon gesagt: In den Angeboten des jeweiligen Vereins, so wie es bei Vereinen eben üblich ist. Vielleicht ist dies nun die wichtigste aller Fragen: Warum denkst du, dass (deine) religiöse Weltanschauung hier eine Ausnahme sein soll? Den Unterricht der eigenen Konfession zu fordern finde ich ebenso anmaßend, wie eine entsprechende Forderung in obigem politischen Beispiel.

  • Last one to post wins!Datum09.06.2013 20:06
    Foren-Beitrag von Hitti im Thema Last one to post wins!

    Wär super. Was gibts?

Inhalte des Mitglieds Hitti
Theophor
Beiträge: 1042
Geschlecht: männlich
Seite 3 von 153 « Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 153 Seite »
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz